"Trauriger Spitzenreiter"

SPÖ schlägt Alarm: "Mieten in NÖ explodieren weiter"

"Wohnen in Niederösterreich ist weiter in der Krise", so SPNÖ-Chef Sven Hergovich. Er ortet einen dramatischen Einbruch bei gemeinnützigen Wohnungen.
Niederösterreich Heute
03.04.2025, 07:00

"Wohnen in Niederösterreich ist weiter in der Krise", kritisierte Landesrat und SPNÖ-Chef Sven Hergovich im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch. Im dritten Quartal 2024 seien nur noch 416 gemeinnützige Wohnungen zur Errichtung bewilligt worden – ein dramatischer Einbruch gegenüber dem dritten Quartal 2020, in dem es noch 1.157 waren, beschreibt Hergovich die Misere: "Das ist ein Minus von über 64 Prozent. Diese Zahlen machen deutlich, dass weniger leistbare Wohnungen für junge Familien, Alleinerziehende und ältere Menschen zur Verfügung stehen."

Dass Niederösterreich mittlerweile trauriger Spitzenreiter beim Anstieg der Mietpreise ist, bestätige auch die Statistik Austria. "Die Kaltmieten sind im Jahr 2024 um 7,1 % gestiegen – das ist der höchste Anstieg in ganz Österreich. Das ist eine gewaltige Zusatzbelastung für die Menschen", so Hergovich.

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Ein Hoffnungsschimmer komme für viele Mieterinnen und Mieter von Bundesebene: "In der ersten Parlamentssitzung nach der Regierungsbildung haben wir mit einem breiten Schulterschluss den Mietpreis-Stopp beschlossen: 0 % Mietsteigerung 2025, 1 % im Jahr 2026 und 2 % im Jahr 2027. Das entlastet über eine Million Haushalte und spart bis 2027 rund 500 Millionen Euro." Doch auch das Land Niederösterreich müsse endlich handeln, fordert Hergovich ein Sofortprogramm für den gemeinnützigen Wohnbau: "Wir brauchen wieder 7.000 leistbare Wohnungen pro Jahr und eine klare Zweckwidmung der Wohnbauförderbeiträge."

Zudem berichtete Hergovich von einer großen Nachfrage bei der neuen SPÖ NÖ-Wohnberatung: "Knapp über 80 Werktage – 80 Anfragen. Von der fehlerhaften Betriebskostenabrechnung, der Prüfung von Mieterhöhungen, über nicht ordnungsgemäß übergebene Objekte, bis hin zu Hochwasserfällen, wo trotz noch nicht wiederhergestellter Infrastruktur wieder die volle Miete verlangt wurde. Die bisherige Tätigkeit der SPÖ NÖ-Wohnberatung macht sicher, dass hier ein Angebot geschaffen wurde, das den Menschen in Niederösterreich in ihren unterschiedlichsten Herausforderungen rasch beratend zur Seite steht."

Hergovich forderte Schwarz-Blau in Niederösterreich abschließend auf, "endlich hinzuhören und an der Seite der Menschen deren Herausforderungen zu lösen. Ich jedenfalls kann versprechen: Die SPÖ NÖ steht verlässlich an der Seite der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher – und wir werden nicht müde, echte Entlastung einzufordern."

Konter der VPNÖ

"Niederösterreich investiert 2024 rund 841 Millionen Euro in den geförderten Wohnbau und die Unterstützung der Landsleute – das ist ein historischer Höchstwert. Allein im großvolumigen Neubau und in der Sanierung wurden über 10.000 Wohneinheiten genehmigt. Wer da behauptet, das Land tue zu wenig für leistbares Wohnen, der ignoriert bewusst die Fakten", konterte nach der Pressekonferenz der Wohnbausprecher der Volkspartei Niederösterreich, Landtagsabgeordneter Christian Gepp.

Neben der massiven finanziellen Unterstützung setze das Land auch auf umfassende Serviceangebote: "Die SPÖ feiert sich selbst für 80 Wohnberatungen in 80 Tagen – das ist gerade einmal eine pro Tag und zeugt nicht von großem Vertrauen in die SPÖ Niederösterreich. Die Wohnbau-Hotline des Landes hat in Summe bereits mehr als 455.000 Menschen mit kompetenter Beratung unterstützt. Allein 2024 haben bereits über 41.600 Menschen die Wohnbau-Hotline kontaktiert – das sind  113 Beratungen pro Tag", so Gepp weiter.

"Anscheinend dürfte der Gegen-eh-alles Landesrat auch mit den Maßnahmen seines Parteichefs und zuständigen Bundesminister für Wohnen, Andreas Babler, unzufrieden sein, dem er indirekt ausrichtet, dass dieser mit seinem Mietpreisstopp offenbar keinen Erfolg für die Menschen in Mietwohnungen erzielt hat. Oder Hergovich ist sich nicht bewusst, dass die politische Verantwortung für gesetzliche Rahmenbedingungen und Förderprogramme beim Bund liegen", so Gepp abschließend.

{title && {title} } red, {title && {title} } 03.04.2025, 07:00
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