Entscheidung in Stichwahl
SPÖ-Prammer nach Sieg in Linz – "Ich bin überwältigt"
Hochspannung bis zum Schluss! Am Ende entschied die SPÖ die Bürgermeisterwahl überraschend klar. Das sagten die beiden Wahlsieger zu "Heute".
Die Erleichterung bei der SPÖ war sichtlich groß, als der Projektor um exakt 16.36 Uhr die erste Hochrechnung auf die Wand des Gemeinderatssaal im Alten Rathaus in Linz warf. Mehr als 40 Prozent für die krisengebeutelten Sozialdemokraten, nur halb so stark dahinter die FPÖ, noch vor ÖVP-Hoffnung Martin Hajart. Spitzenkandidat Dietmar Prammer wurde im Blitzlichtgewitter umarmt und geherzt.
"Ich bin sehr überrascht und sehr erfreut", so SPÖ-Kandidat Dietmar Prammer kurz nach der ersten Hochrechnung im "Heute"-Interview. Vor allem, wenn man die Voraussetzung bedenke. "Bundes- und Landespolitisch hab ich nicht den Rückenwind bekommen." Gerade deshalb sei er "überwältigt von diesem Vertrauensvotum".
Was hat die SPÖ richtig gemacht? "In diesen auch bundespolitisch schwierigen Zeiten braucht es Stabilität und Verlässlichkeit." Das habe er versucht, im Wahlkampf zu vermitteln, so Prammer. Die Stichwahl in zwei Wochen sei "keine g‘mahde Wiesn".
Freude auch bei der FPÖ, wenn auch etwas verhaltener. Zwar holte man das beste Ergebnis aller Zeiten in Linz, der Abstand zur SPÖ ist aber doch groß. Die blaue Welle, die derzeit durch Österreich schwappt – in Linz war sie dann doch nicht ganz so groß.
FPÖ-Kandidat Michael Raml sprach gegenüber "Heute" aber von einem "historischen Tag". Denn: "Erstmals ist ein freiheitlicher Kandidat in die Stichwahl gekommen." Raml hofft auf einen "Neustart für Linz" in zwei Wochen.
Sichtlich enttäuscht war ÖVP-Kandidat Martin Hajart. Er holte ein kleines Plus für die Volkspartei, verpasste aber die Stichwahl. Auch Grünen-Kandidatin Eva Schobesberger (13 Prozent war chancenlos. Die Wahlbeteiligung lag im Schneegestöber bei nur 42,2 Prozent.
Damit heißt es am Sonntag in zwei Wochen Rot gegen Blau, Prammer gegen Raml. Der SPÖ-Kandidat darf auf Stimmen hoffen, die einen blauen Bürgermeister verhindern wollen. Die FPÖ hofft hingegen, Nichtwähler zu mobilisieren. Bei der letzten Bürgermeisterwahl im Jahr 2021 musste Klaus Luger (SPÖ) übrigens ebenfalls in eine Stichwahl. Damals setzte er sich dann mit 73,1 zu 26,9 Prozent klar gegen ÖVP-Kandidat Bernhard Baier durch.
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Auf den Punkt gebracht
- Die SPÖ hat die Bürgermeisterwahl in Linz überraschend klar gewonnen, wobei Spitzenkandidat Dietmar Prammer fast 40 Prozent der Stimmen erhielt und damit die FPÖ und ÖVP deutlich hinter sich ließ.
- In zwei Wochen kommt es zur Stichwahl zwischen Prammer und dem FPÖ-Kandidaten Michael Raml, der erstmals in eine Stichwahl eingezogen ist.