Rote "Heisl-Tour"

SPÖ-Josefstadt: "Männer-WCs in Lokalen für alle öffnen"

Im Rahmen der "Heisl-Tour" wurde die öffentliche WC-Situation des Bezirks analysierten. Die Roten fordern jetzt die Öffnung der WCs "für alle".

Wien Heute
Mithilfe des Piktogramms (links) soll die Toilettensituation zwischenzeitlich entschärft werden.
Mithilfe des Piktogramms (links) soll die Toilettensituation zwischenzeitlich entschärft werden.
SPÖ Josefstadt/ Pixabay

Der Wiener SPÖ-Landesparteitag am 20. April rückt näher und damit stehen auch die Anträge fest. Einer der etwas ausgefalleneren kommt von der Bezirksorganisation Josefstadt. Sie hat mit der eigens ins Leben gerufenen "AG WC" die Toilettensituation im öffentlichen Raum unter die Lupe genommen. Der Toilettenraum soll in unterschiedlichen Varianten "für alle geöffnet" werden, unabhängig des Geschlechts.

"Heisl-Tour" bringt traurige Erkenntnis

Man kenne es aus eigener Erfahrung, schreibt die SPÖ Josefstadt in ihrem Antrag, die Toilettensituation in Lokalen, Veranstaltungsräumen oder auch im öffentlichen Raum ist meist nicht gerecht. Aus diesem Grund machte sich die "AG WC" auf und hat die Verteilung zwischen "Mann und Frau" in 25 zufällig ausgewählten Gastronomiebetrieben in der Josefstadt unter die Lupe genommen.

Ungerechte Aufteilung

Die Hauptkritikpunkte sind vor allem zu wenige Toiletten für Frauen, dass die Toiletten zu oft nicht barrierefrei und auch nicht gendergerecht seien. Männern stünden mit Pissoirs und Kabinen meist mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Auch seien Pissoirs im öffentlichen Raum, im Gegensatz zu Sitzklos, größtenteils gratis.

"Dabei gibt es eindeutige gesetzliche Vorgaben – sowohl im Gleichbehandlungsgesetz (GlBG) als auch im Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz (BGStG) ist klar geregelt, dass es keine Diskriminierung aufgrund von Geschlechtszugehörigkeit", so die AG WC.

Nur zwei der besichtigten Lokale sollen über eine geschlechtergerechte Toilettensituation verfügen. Also sowohl über ein ausgeglichenes Verhältnis von Frauen- und Männerklos als auch mindestens ein Klo für alle.

Universitäten bieten bereits "Klos für alle"

Die SPÖ Josefstadt fordert in ihrem Antrag, dass bei Neubauten künftig von vornherein geschlechtergerechte und barrierefreie Toiletten eingeplant werden. Bestehende Toiletten könnten leicht adaptiert werden, so die Bezirksorganisation, um eine Zwischenlösung zu schaffen. "Best Practice von den österreichischen Universitäten ist aktuell die Verwendung von Piktogrammen, die ausschließlich die Ausstattung, nicht aber die Geschlechter adressieren, also: "Toilette und Pissoir" oder "Toilette".

Raum für "FINTA" und Männer-WCs für alle

Gleichzeitig erkenne die "AG WC" aber auch, dass es Schutzräume für Frauen, inter-, nicht- binäre, trans und agender Personen (= FINTA) brauche. Vor allem in der Club-Szene. Eine andere Variante für bestehende Toiletten wäre, die bisher für Frauen ausgelegten Toiletten als "FINTA-WC" zu kennzeichnen und Toiletten, die bisher Männern vorbehalten waren, für alle zu öffnen.

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    Eine Wienerin ärgerte sich unlängst über die Zustände in der öffentlichen Damentoilette am Graben.
    Eine Wienerin ärgerte sich unlängst über die Zustände in der öffentlichen Damentoilette am Graben.
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