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Verpflichtende Unisex-WCs in Schulen erhitzen Gemüter

In Schweizer Schulhäusern soll es künftig geschlechterneutrale Toiletten geben. Das erhitzt die Gemüter und sorgt für Schlagzeilen.

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Die Stadt Zürich setzt einen neuen Meilenstein und reagiert auf die steigenden Zahlen von Trans-Schülerinnen. Gibt es bei uns auch bald solche WCs?
Die Stadt Zürich setzt einen neuen Meilenstein und reagiert auf die steigenden Zahlen von Trans-Schülerinnen. Gibt es bei uns auch bald solche WCs?
Jens Kalaene / dpa / picturedesk.com

Die Stadt Zürich macht den Anfang und schreibt in Schulhäusern genderneutrale Toiletten vor. Damit reagiere sie auf die steigende Zahl von Trans-Schülerinnen und Schülern, wie der "Tages-Anzeiger" berichtet.

Erste Stadt die Unisex-Toiletten zum Standard macht

Die neuen städtischen Raumvorgaben für den Bau von Volksschulanlagen schreiben Toiletten für Mädchen, Knaben und Unisex-Toiletten vor. Die Vorgaben gelten für Neubauten oder Renovationen, in bestehenden Schulhäusern sollen sie nach Möglichkeit umgesetzt werden. Zürich ist damit schweizweit die erste Stadt, die genderneutrale Toiletten zum Standard macht.

Das Mädchen und Burschen auf die selbe Toilette dürfen, macht einigen Sorgen.
Das Mädchen und Burschen auf die selbe Toilette dürfen, macht einigen Sorgen.
Jens Kalaene / dpa / picturedesk.com

Genderneutrale WCs

Die WC-Kabinen können je nach Bedarf von der Schulleitung signalisiert werden, die genderneutralen WCs stehen dabei allen Schülerinnen und Schülern zur Verfügung. Auch für das Schulpersonal sollen künftig genderneutrale Toiletten zur Verfügung stehen – eine auf bis zu zehn Mitarbeitende. Dass in den neuen Toiletten die Pissoirs aber verschwinden sollen, stößt zahlreichen Personen sauer auf. "Das Wegfallen von Pissoirs bei reinen Männertoiletten ist unpraktisch, unhygienisch und – nicht zuletzt – eine Benachteiligung der Männer", schreibt etwa ein Leser.

Pissoirs weiterhin möglich

Hinter der neuen Regelung stecke derweil keine erzieherische Absicht, ausschlaggebend seien pragmatische Gründe, präzisiert Daniel Bekcic, Kommunikation Immobilien Stadt Zürich, gegenüber dem "Tages-Anzeiger". Damit die Schulleitung bei der Beschriftung maximal flexibel sei, würden in den WC-Kabinen überall die gleichen Unisex-WC-Schüsseln eingebaut. Eine geschlechterneutrale Toilette unterscheide sich von einer geschlechtergetrennten also einzig durch die Beschriftung an der Tür.

Gendergerechtigkeit am Puls der Zeit

Zudem seien Pissoirs in Zürcher Schulhäusern in "publikumsintensiven Gemeinschaftsbereichen" wie etwa der Mensa, der Sporthalle oder der Bibliothek weiterhin möglich. "Dort gibt's auch nach Geschlechtern getrennte WC-Batterien, und in den Knabentoiletten kann man auch Pissoirs installieren", so Bekcic. Die Gesamtzahl der Toiletten in Schulen bleibe unverändert, zudem werde die Gendergerechtigkeit kostenneutral umgesetzt.

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