Niederösterreich
Spital Mödling nach Brand-Tragödie im Krisen-Betrieb
Nach der Brand-Tragödie im Landesklinikum Mödling mit drei Toten, versucht man den Normalbetrieb wiederherzustellen. Das dürfte aber noch dauern.
Das Brand-Drama in der Nacht auf Dienstag im Landesklinikum Mödling sitzt Einsatzkräften, Spitalspersonal sowie Patienten auch drei Tage nach der Tragödie noch tief in den Knochen.
Abteilung "Innere Medizin"
Wie berichtet, brach in einem Vierbett-Zimmer auf der Abteilung für Innere Medizin im dritten Stock des Klinikums Feuer aus, drei der dort stationär aufgenommenen Patienten – die Männer waren 75, 78 und 81 Jahre alt – starben. Ein Mann war zum Zeitpunkt des Brandausbruchs nicht im Raum und blieb somit unversehrt.
Laut Ermittlungen der Kriminalisten dürfte eine im Zimmer gerauchte Zigarette das Feuer ausgelöst haben, das Fenster des Raumes war gekippt.
Nach dem Großeinsatz nach dem Feiertagswochenende versucht man nun im Landesklinikum Mödling die gesundheitliche Versorgung aufrechtzuerhalten. "Der Betrieb in der Kinder- und Jugendabteilung sowie der Geburtshilfe war zu jedem Zeitpunkt aufrecht. Der Laborbereich konnte bereits gestern wieder geöffnet werden. Die neurologische und gynäkologische Akutversorgung für Rettungsanfahrten ist seit heute wieder gegeben. Die Betreuung der stationären PatientInnen war durchgehend gewährleistet", berichtet die Landesgesundheitsagentur am Donnerstagvormittag.
„"Die Betreuung der stationären PatientInnen war durchgehend gewährleistet."“
Mehr Betten in Baden
Um Patienten auslagern zu können, wurden im Landesklinikum Baden zusätzliche Bettenkapazitäten geschaffen, heißt es seitens des Spitals. Dennoch wird über die nächsten Tage darum gebeten, im Notfall 144 zu wählen oder sich, wenn möglich, medizinische Hilfe im niedergelassenen Bereich – also in Haus- und Facharzt-Ordinationen – zu holen und nicht eigenmächtig die Ambulanz aufzusuchen.
"Oberste Priorität hat die Wiederherstellung des OP-Bereichs. Stationsweise werden zuerst die Bettenstationen im zweiten Stock gereinigt und wiederhergestellt, im Anschluss daran die angrenzende Station im dritten Stock. Die Sanierungsarbeiten in der Brandstation werden voraussichtlich bis Ende des Jahres andauern", so die Ärztliche Direktorin des Landesklinikums Baden-Mödling, Claudia Herbst.
Während die Führung des Krankenhauses um eine möglichst rasche Aufnahme des Vollbetriebs bemüht ist, geht die kriminalistische Arbeit der Exekutive sowie der Justiz im Hintergrund weiter.
Gutachten & Leichenbeschau
Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt bestellte einen Sachverständigen zur Klärung der Brandursache. Die Befundaufnahme würde innerhalb der nächsten 24 Stunden erfolgen. "Damit der Spitalsbetrieb weiter geht", erklärt Neustadts Staatsanwalt Erich Habitzl.
Zudem findet demnächst eine ärztliche Leichenbeschau statt und dann erst soll über eine etwaige Obduktion entschieden werden. Dem Vernehmen nach dürfte es nach dem jetzigen Erhebungsstand indes keine Obduktion geben.
Wie berichtet, dürfte der Schaden in die Millionen gehen.