Österreich-News

Spirale defekt – Frau bekommt 2.500 Euro Schmerzensgeld

Eine Steirerin, die als Erste ihre Klage gegen den Hersteller einer defekten Verhütungsspirale eingebracht hatte, bekommt nun 2.500 Euro.

Amra Duric
Die Seitenarme der Spirale brachen bei tausenden Österreichinnen ab.
Die Seitenarme der Spirale brachen bei tausenden Österreichinnen ab.
privat (Symbolbild)

Bei tausenden Österreicherinnen brachen aufgrund eines Materialfehlers die Spiralen einiger Chargen der spanischen Firma Eurogine. Bei vielen Betroffenen blieben die Ärmchen der abgebrochenen Spirale in der Gebärmutter stecken. Schmerzen und operative Eingriffe waren die Folgen – "Heute" berichtete.

Eine betroffene Steirerin klagte auf Schmerzensgeld, erhielt jedoch nur 150 Euro. Nun wurde der Betrag vom Berufungsgericht auf 2.500 Euro angehoben. "Das ist ein erster Erfolg der Massenklagen gegen den Hersteller Eurogine mit Sitz in Barcelona," freut sich Daniela Holzinger, designierte Obfrau des Verbraucherschutzvereines (VSV). "Wir hoffen, dass andere Gerichte nun dieser Entscheidung folgen werden."

Bisher 2.000 Geschädigte 

Neben dem erhöhten Schmerzensgeld wurde auch die Revision an den Obersten Gerichtshof (OGH) zugelassen. "Das Gericht anerkennt auch die psychische Belastung der Frauen als wesentlich bei der Ausmittlung des Schmerzengeldes," erklärt Peter Kolba, Obmann des VSV. "Steter Tropfen höhlt den Stein - wir hoffen nun auf einen Durchbruch in der Judikatur."

Der VSV vertritt derzeit die Interessen von rund 2.000 geschädigten Frauen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Laut dem VSV wurden in Österreich rund 28.000 Spiralen der defekten Chargen verkauft. Wie die Studie eines Innsbrucker Gynäkologen zeigt, brachen bei 68 Prozent der Spiralen die Seitenarme, Eurogine spricht von nur 6,94 Prozent.

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