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Spionage? US-General schließt auch Aliens nicht aus 

Die Causa rund um die abgeschossenen Spionage-Ballons aus China nimmt Fahrt auf. Für Irritationen sorgt auch die Aussage eines hochrangigen Militärs.

In Quantico im US-Bundesstaat Virginia werden die Trümmer des abgeschossenen mutmaßlichen Spionageballons vom FBI untersucht.
In Quantico im US-Bundesstaat Virginia werden die Trümmer des abgeschossenen mutmaßlichen Spionageballons vom FBI untersucht.
FBI / Zuma / picturedesk.com

In sozialen Medien wird bereits über eine mögliche Invasion von Aliens spekuliert. Auf die Frage einer Reporterin, ob das US-Verteidigungsministerium ausschließen könne, dass Außerirdische hinter den ominösen Flugkörpern steckten, antwortete der Befehlshaber des nördlichen US-Kommandos, Glen VanHerck, am Sonntagabend (Ortszeit): "Ich überlasse es den Geheimdiensten und der Spionageabwehr, das herauszufinden. Ich habe zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts ausgeschlossen." Ob die Aussage geeignet ist, die Spekulationen einzudämmen, erscheint fraglich.

Der General, der auch das nordamerikanische Luftverteidigungskommando Norad führt, das die jüngsten Flugobjekte aufspürte und ausschaltete, betonte, seine Aufgabe sei es, das Land zu verteidigen. Auf die Frage, ob noch weitere Abschüsse zu erwarten seien, sagte er: "Alles, was sich Nordamerika nähert, werde ich, wenn es unbekannt ist, identifizieren – und einschätzen, ob es eine Bedrohung darstellt. Wenn es eine Bedrohung ist, schieße ich es ab." Derzeit verfolge Norad keine weiteren Objekte. "Das heißt nicht, dass es nicht irgendwann in der Zukunft Weitere geben könnte, aber im Moment sehen wir nichts."

Kontakt mit China hergestellt

Die USA haben nach dem Abschuss eines mutmaßlichen Spionage-Ballons vor fast zehn Tagen erstmals mit China über den Fall kommuniziert. Es habe "Kontakte zur Volksrepublik China wegen des Höhenballons" gegeben, gab die stellvertretende Verteidigungsministerin Melissa Dalton am Sonntag vor Journalisten bekannt. Sie machte keine Angaben dazu, wer an dem Kontakt beteiligt war oder welchen Inhalt er hatte.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte vergeblich um ein Gespräch mit dem chinesischen Verteidigungsminister gebeten, nachdem ein mutmaßlicher chinesischer Spionage-Ballon tagelang die USA überflogen und schließlich von einem US-Kampfjet vor der US-Ostküste abgeschossen worden war.

"Keine passende Atmosphäre für Austausch"

Am Donnerstag hatte Peking bestätigt, ein Telefonat mit Austin nach dem Abschuss des Ballons abgelehnt zu haben. "Die unverantwortliche und ernsthaft irrtümliche Herangehensweise der USA hat keine passende Atmosphäre für den Dialog und Austausch zwischen den beiden Armeen geschaffen", erklärte das chinesische Verteidigungsministerium.

China hatte nach der Entdeckung des Ballons den Spionagevorwurf zurückgewiesen. Peking sprach stattdessen von einem zivilen Ballon für meteorologische Zwecke, der vom Kurs abgekommen sei. US-Vertreter haben diese Darstellung inzwischen mehrmals entschieden zurückgewiesen und bekräftigt, dass es sich um einen Spionage-Ballon gehandelt habe.

Nicolas Stockhammer, Terrorismusexperte an der Universität Krems geht jedenfalls davon aus, dass es sich bei den abgeschossenen Ballons um Spionage-Objekte handle. Diese würden zum Einsatz kommen, da sie schwieriger zu orten seien als etwa Drohnen. Der Experte spricht im Ö1-Morgenjournal am Montag von einer "niederschwelligen Provokation". Die Causa habe "sehr wahrscheinlich" einen militärischen Hintergrund. 

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