Coronavirus
Sperrstunde um 22 Uhr – drei Bundesländer greifen durch
Die Corona-Neuinfektionen steigen in Österreich stetig an. Auf Drängen des Kanzleramtes gilt in 3 Bundesländern ab Freitag Sperrstunde um 22.00 Uhr.
Jetzt geht es Schlag auf Schlag bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie in Österreich. Nachdem die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Wochen teils massiv angestiegen ist, gelten seit Montag neue, verschärfte Regeln. So ist der Mund-Nasenschutz künftig auch in Lokalen zu tragen – immer dann, wenn man in Bewegung ist. Konsumationen dürfen nur noch im Sitzen genossen werden. Wie "Heute" erfuhr, verschärfen drei Regionen Österreichs die Gangart ab Freitag noch einmal.
► Die von der ÖVP regierten Bundesländer Vorarlberg, Salzburg und Tirol greifen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie hart durch und verlegen die Sperrstunde auf 22.00 Uhr vor.
Wie verhalten sich Wien & Co.?
Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) soll diese Entscheidung, die vorerst auf drei Wochen befristet ist, begrüßen. Laut einer Aussendung des Kanzleramtes wird den Bundesländern die entsprechende Möglichkeit über eine Verordnung des Gesundheitsministeriums gegeben.
„Salzburgs Landeschef Haslauer: "Vorverlegung der Sperrstunde ist zwingend nötig."“
Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer betont in dem Presse-Dossier die Notwendigkeit dieser Maßnahme: "Die aktuelle Entwicklung macht eine Vorverlegung der Sperrstunde auf 22 Uhr zwingend notwendig, da eine der größten Verbreitungsgefahren auf ausufernde Feiern in Nachtlokalen zurückzuführen ist." Diese Maßnahme ziele laut Haslauer einerseits darauf ab, nach der Sperrstunde „private Feiern“ (außerhalb von Privatwohnungen) in Lokalitäten zu unterbinden und andererseits den Schutz der gesamten Gastronomiebranche zu gewährleisten. "Kurzsichtige Leichtsinnigkeit bringt damit nicht nur eine ganze Branche unter Druck, sondern bedroht unser ganzes Land mit Reisewarnungen und einem zweiten Lockdown."
„Tirols Landeschef Platter: "Mir ist bewusst, dass das ein Schlag für die Gastronomie ist."“
Auch Tirol Landeshauptmann Günther Platter sieht die Sachlage ähnlich: "Ich bin froh, dass die Westachse im Gleichklang vorgeht und diese Regelung gemeinsam treffen wird. Mir ist vollkommen bewusst, dass diese erneute Einschränkung für die ohnehin gebeutelte Gastronomie ein schwerer Schlag ist. Wir müssen diese Maßnahme aber ergreifen, um die Infektionszahlen in den Griff zu bekommen und wieder abzusenken. Es darf nicht sein, dass die Unachtsamkeit Einzelner, die Gesundheit von Vielen gefährdet."
„Vorarlbergs Landeschef Wallner: "Eigenverantwortung nimmt zu später Stunde stark ab."“
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner sieht eine zwingende Notwendigkeit der Maßnahme: "Durch die wieder deutlich ansteigenden Fallzahlen sehen wir uns auch in Vorarlberg gezwungen, die Sperrstunde auf 22 Uhr vorzuverlegen. Bei der Auswertung der verschiedenen Cluster hat sich deutlich gezeigt, dass gerade zu später Stunde die Eigenverantwortung stark abnimmt. Mit der Einschränkung der Sperrstunde sehen wir uns gezwungen, dieser Entwicklung entgegenwirken.“
Regierung unterstützt Vorhaben
Wie berichtet, waren zuletzt viele neue Corona-Fälle auf Partys und Public Viewings zurückzuführen. Wie geht es nun für den Rest des Landes weiter? Dem Vernehmen nach zieren sich die restlichen sechs Länder derzeit noch, ähnliche Maßnahmen für die ohnehin schon gebeutelte Gastronomie zu verhängen. In der Regierungsspitze unterstützt man die Entscheidung ("richtig und notwendig") und hofft auf eine "Sog-Wirkung" – sprich, dass auch die anderen sich demnächst dem Beispiel von Vorarlberg, Salzburg und Tirol anschließen werden.
Von Montag auf Dienstag trat eine leichte Entspannung der Pandemie-Lage in Österreich ein. Es wurden 645 Neu-Infektionen bei den Behörden gemeldet. Die Detail-Story findest du HIER >>