Politik
Sperrstunde schon 20 Uhr? Ringen um Gastro-Öffnung
Am Freitag werden die Details rund um die Öffnungsschritte im Mai vorgestellt. Derzeit wird die Sperrstunde in der Gastronomie heiß diskutiert.
Bald soll es soweit sein – Österreich soll wieder hochgefahren werden. Dieser Tage wird besprochen, wie die angekündigten Öffnungsschritte Mitte Mai umgesetzt werden sollen. Handel, Gastronomie, Sport, Kultur und Tourismus sollen ab da nämlich wieder öffnen dürfen – und zwar alle Branchen "gleichzeitig". Kurz stellte zuletzt klar, dass "wir einen Schritt in Richtung Normalität" brauchen.
Das Datum der Öffnungen steht aktuell zwar noch nicht (offiziell) fest, in den Medien werden aber häufig der 17. sowie der 24. Mai genannt. Auch andere Details, wie etwa die Sperrstunde in der Gastronomie, werden derzeit noch heiß diskutiert. (Mehr dazu hier >>)
Heftiges Ringen um Sperrstunde
Wie "Heute" erfuhr, gibt es in der Öffnungskommission hinsichtlich der Gastro-Sperrstunde sogar ein heftiges Ringen. Am Tisch liegt derzeit 20 Uhr – so wie in Vorarlberg. Die Wirte drängen hingegen auf 23 Uhr oder sogar Mitternacht. Insider gehen laut letztem Stand davon aus, dass man sich wohl auf 21 Uhr einigen könnte. Doch noch ist die Sperrstunde mit 23 Uhr nicht gänzlich vom Tisch. Es bleibt also weiter spannend.
Die Öffnung der Gastronomie wird mit entsprechenden Sicherheitskonzepten einhergehen. Jene werden sowohl indoor als auch outdoor zu tragen kommen. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme soll es in der Gastro-Branche künftig auch eine Haushaltsbegrenzung pro Tisch geben. Abgesehen davon wird ein Zutritt nur dann gestattet, wenn ein gültiger Corona-Nachweis vorgelegt werden kann. Dazu sollen in Zukunft wohl auch die sogenannten Wohnzimmertests zum Einsatz kommen dürfen, wie auch in Vorarlberg. Die Selbsttests sollen aber nur dann als gültiger Nachweis akzeptiert werden, wenn es einen entsprechenden QR-Code und den Video-Beweis gibt.
Spätere Sperrstunde, um Cluster zu vermeiden
Bereits am Dienstag äußerte der Gastro-Obmann der WKO, Mario Pulker, im Puls24-Interview mit Alina Marz, seine klare Meinung zu der Gastro-Sperrstunde. Eine Sperrstunde von beispielsweise 20 Uhr würde lediglich zu einer Verlagerung des Treffens in die eigenen vier Wände führen. Er schilderte, dass man schon anhand des Beispiels Vorarlberg gelernt habe, dass "Leute, die sich (in den Lokalen, Anm.) sehr gesittet" verhalten hätten, das Treffen nach 19.30 Uhr in private Wohnräume verlegt hätten. Dort bestehe dann aber die Gefahr, dass auch weitere, nicht getestete Personen dazu kommen, wodurch Cluster entstehen können.
„"Um das zu vermeiden, ist es natürlich gescheiter, man macht eine Sperrstunde um 23 Uhr", so Pulker.“
Zudem habe die WKO auch den Wunsch bzw. die Forderung geäußert, für "Spontan-Konsumation" in Gastgärten auf Eintrittstests zu verzichten: Bei dieser Forderung gehe es in erster Linie darum, etwa Familien beim Wandern oder Radfahrern, die "gerade keinen Test haben", die Möglichkeit auf eine "Spontan-Konsumation" ohne Eintrittstests zu gewähren. Hier sollte stattdessen auf die Durchführung eines Schnelltests "unter dem Vier-Augen-Prinzip" gesetzt werden, erläutert Pulker. (Mehr dazu hier >>)
Plan am Freitag vorgestellt
Am Freitag soll es dann soweit sein: Die Regierung wird ihre Pläne für das Lockdown-Ende Mitte Mai vorstellen. Am 23. April werden Kanzler Kurz, Vizekanzler Kogler und Co. vor die Presse treten und die Bevölkerung über die weiteren Öffnungsschritte samt den Details informieren.