Gesundheit
Was Spermidin aus der Kapsel wirklich kann
Fasten reduziert nicht nur Gewicht, sondern regt auch die Selbstreinigung der Zellen an. Lässt sich das auch mit einer Kapsel bewirken?
Ein gezielter Nahrungsverzicht, das Fasten, fördert die Selbstreinigungsmechanismen in unseren Zellen. Dieser Prozess wird auch als Autophagie bezeichnet – abgeleitet von altgriechisch autóphagos „sich selbst verzehrend“.
Bei der Autophagie werden verbrauchte und nicht mehr benötigte Zellbestandteile, aber auch Krankheitserreger abgebaut und verwertet. Es handelt sich also um einen kombinierten Selbstreinigungs- und Recyclingprozess, der den Abbau alter, nicht mehr benötigter und die Produktion neuer Zellbestandteile im Gleichgewicht halten soll.
Leider nimmt die Fähigkeit der Zellen zur Autophagie mit zunehmendem Alter ab. Dies wiegt umso schwerer, da die verminderte Autophagie mit der Entstehung beispielsweise von Krebserkrankungen, Morbus Alzheimer oder Multiple Sklerose in Verbindung gebracht wird.
Spermidin – unverzichtbar für Vitalität und Langlebigkeit
Eine Fastenkur kann den lebenswichtigen Selbstreinigungs- und Recyclingprozess gezielt anregen und unterstützen. Ein entscheidender Faktor für eine gut funktionierende Autophagie ist ein Botenstoff, der in jeder Körperzelle vorkommt: Spermidin.
Spermidin ist ein Stoff, der sowohl in der Nahrung vorkommt, als auch im Körper selbst gebildet wird – einerseits in den Zellen selbst, aber auch von manchen Darmbakterien. Der Name Spermidin stammt von der Tatsache, dass Sperma, also Samenzellen, ganz besonders spermidinreich sind.
Die Wissenschaft beschäftigt sich schon lange mit Spermidin. Die "Bruneck-Studie", bei der seit 1990 über ein Vierteljahrhundert lang etwa 1.000 Einwohner der Stadt Bruneck in Südtirol regelmäßig untersucht und zu Ernährungs- und Lebensgewohnheiten befragt wurden, zeigte: Eine hohe Spermidinzufuhr ging mit einer niedrigeren Sterblichkeit einher. Der Überlebensvorteil von spermidinreicher zu spermidinarmer Ernährung betrug im Schnitt 5 Jahre.
Diese Langzeitbeobachtung unter realen Alltagsbedingungen bestätigt die Ergebnisse anderer Studien mit humanen Zellen oder mit Mäusen, deren Alterungsprozess dem Menschen sehr ähnlich ist. Auch sie konnten zeigen, dass Spermidin einen lebensverlängernden Effekt hat.
Nahrungsergänzungsmittel ermöglichen konstante Spermidinzufuhr
Unser Körper kann nur ein Drittel unseres Spermidinbedarfs selbst produzieren, die restlichen zwei Drittel müssen von außen zugeführt werden. Reich an Spermidin sind z.B. Weizenkeime, Buchweizen, reifer Käse, Sojabohnen, Pilze und Hülsenfrüchte, doch der Gehalt in Lebensmitteln schwankt. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die körpereigene Spermidinproduktion mit dem Alter abnimmt. Es kann somit sinnvoll sein, die täglich über die Nahrung aufgenommene Spermidinmenge zu ergänzen: Nahrungsergänzungsmittel bieten einen konstanten, standardisierten Wirkstoffgehalt und können je nach Bedarf individuell dosiert werden.
Hier lesen: Diese Käsesorten machen uns krank