Wien
58 schamlose Mini-Märkte öffneten in Wien trotz Verbots
Einfach unbelehrbar sind Dutzende Betreiber von Mini-Supermärkten: Erneut haben sie gegen die Sonntagsöffnung verstoßen.
Unfassbare Szenen spielten sich am Sonntag erneut in 58 Betrieben ab: Als würde es das Öffnungsverbot nicht geben, wurden die Fleischvitrinen wieder bis auf den letzten Zentimeter mit Rind, Huhn und Lamm gefüllt. Die Wassermelonen frisch aufgeschnitten und Brot und Gebäck in Regale gestapelt. Kunden drängten – zum Teil ohne Mund-Nasen-Schutz – in die Mini-Supermärkte. Schulter an Schulter wurden die Einkaufssackerl gefüllt, als würden die Corona-Sicherheitsmaßnahmen längst der Vergangenheit angehören.
Kontrolleure trafen auf "alte Bekannte"
Zwölf Kontrolleure nahmen die Betriebe unter die Lupe. Teilweise traf man auf "alte Bekannte". Wie berichtet, führte das Einsatzteam Stadt Wien und das Wiener Marktamt zuletzt vor zwei Wochen groß angelegte Kontrollen durch. 110 Anzeigen hagelte es damals für 54 Betriebe.
Auch am vergangenen Muttertag wurden etliche Kugelschreiber leer geschrieben: Das Einsatzteam stellte 58 Betrieben insgesamt 173 Anzeigen aus. Jeder kontrollierte Mini-Supermarkt hat dabei das Öffnungszeitengesetz ignoriert. Die meisten Unbelehrbaren trafen die Kontrolleure in den Bezirken Margareten, Favoriten, Rudolfsheim-Fünfhaus und in der Brigittenau an.
Stadt will offenen Geschäften Riegel vorschieben
"Wiederholungstäter müssen mit hohen Verwaltungsstrafen rechnen", erklärt ein Sprecher der Gruppe Sofortmaßnahme. Das würde aber viele Betreiber nicht von der Öffnung abhalten. "Dann meldet einfach eine andere Person ein neues Gewerbe an und die Kontrollen beginnen von vorne", weiß der Sprecher. Dennoch seien die Kontrollen wichtig, "um dem Wildwuchs an offenen Geschäften am Sonntag entgegen zu wirken", so Walter Hillerer, Leiter des Einsatzteams Stadt Wien. Abwimmeln will man sich jedenfalls nicht lassen. "Wir werden die Kontrollen weiterführen und die amtsbekannten Betriebe zusammen mit der Polizei wegen Verstoß gegen die Schutzmaßnahmen überprüfen", so Hillerer weiter.