Fussball

Sonnleitner: "Es geht ums nackte Überleben"

Zwischen Abstiegsangst und Europacup-Traum! Für Hartberg geht es heute in der letzten Runde ans Eingemachte. Mario Sonnleitner im "Heute"-Gespräch.

Erich Elsigan
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Mario Sonnleitner zwickt die Wade, er fehlt heute.
Mario Sonnleitner zwickt die Wade, er fehlt heute.
GEPA

Showdown im Tabellenkeller! Mit Ried, Hartberg, der Admira und Schlusslicht Altach zittern heute (17 Uhr) in der letzten Runde gleich vier Teams vor dem Abstieg in die 2. Liga. Die Ausgangslage ist komplex.

Altach liegt zwei Zähler hinter dem Trio, benötigt einen "Dreier" gegen Quali-Gruppen-Sieger WSG Tirol. Gelingt der, ist die Admira beim LASK zum Punkten verdammt – und Hartberg gerät gegen Ried in die Bredouille.

"Es geht ums nackte Überleben", sagt Hartberg-Verteidiger Mario Sonnleitner im "Heute"-Gespräch. "Aber das hat im Kopf nichts verloren. Man darf nicht an das Was-wäre-Wenn denken, muss sich auf das eigene Spiel fokussieren." Der Routinier fehlt verletzt, die gezerrte Wade benötigt noch "ein, zwei Wochen" Zeit. Heute versucht der 35-Jährige mit Worten zu helfen. "Ich will Sicherheit vermitteln. Wichtig ist, dass wir mutig bleiben. Es wäre schlimm, wenn wir uns später vorwerfen müssen, zu zaghaft gespielt zu haben. Das wäre der falsche Ansatz."

"Die Liga sollte sich was überlegen"

Sonnleitner wird auf seinem Smartphone die Parallelspiele im Auge behalten. Seine Kollegen auf dem Platz will er nicht über die Zwischenstände informieren. "Die sollen sich auf ihre Aufgaben konzentrieren. Außerdem sind Fans im Stadion, die sich ebenfalls informieren. Man bekommt also sowieso anhand der Stimmung mit, was los ist."

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    Fakt ist: Altach hat nur dank Punkteteilung noch die Chance auf den Klassenerhalt. "Die waren in Wahrheit schon tot, waren acht Punkte hinter dem rettenden Ufer. Das wäre sich nie und nimmer ausgegangen. Da sollte sich die Liga was überlegen", meint Sonnleitner. "Vielleicht ist der Modus doch nicht so in Ordnung, wenn der Herbst, in dem zwei Drittel der Spiele stattfinden, am Ende nur noch die Hälfte wert ist."

    Weiterer Schwachpunkt des "neuen" Systems: "Es gibt ein großes Trainersterben im unteren Play-off. Für die Entwicklung ist das nicht gut. Es wird nur noch auf Ergebnis gespielt."

    Sonnleitner sieht in der Liga heuer eine Art Drei-Klassen-Gesellschaft. "Salzburg ist eine eigene Kategorie, Sturm hat es heuer auch gut gemacht. Alle anderen tun sich schwer, sind auf einem Niveau. Da hat quasi jeder jeden geschlagen." 

    "Rapid ist nach wie vor mein Verein"

    Kurios ist auch: Hartberg, Ried und die Admira können absteigen – oder aber Zweiter werden und sich für das Europacup-Playoff qualifizieren. "Das wäre cool. Es ist extrem eng, jeder Punkt zählt", bleibt Sonnleitner zurückhaltend.

    Am Samstag drückt der Steirer dann seinem Ex-Klub Rapid gegen Wolfsberg die Daumen. "Das ist nach wie vor mein Verein. Nur gegen Hartberg sollen sie nicht gewinnen, sonst immer."