"Soll ruhig sein!" Alonso schießt gegen Ex-Boss

Nur 18 Monate erhielt Szafnauer als Teamchef von Alpine, musste den französischen Rennstall nach dem Grand-Prix-Wochenende von Belgien verlassen. Das wurde völlig überraschend am vergangenen Freitag, nach dem einzigen Freien Training, kommuniziert. Mit dem Teamchef musste auch Sportdirektor Alan Permane, der über 30 Jahre beim Team in Enstone tätig war, seinen Sessel räumen. Interimistisch übernahm der Alpine-Vizepräsident Bruno Famin den Teamchef-Posten. 

Szafnauer stand bereits seit Juli 2022 heftig in der Kritik. Damals brachte Fernando Alonso ein noch selten dagewesener Fahrer-Domino in der Formel 1 in Gang – oder genauer gesagt Sebastian Vettel. Der Deutsche, 2022 für Aston Martin tätig, erklärte, mit Jahresende seine Karriere zu beenden. Unmittelbar nach dem Grand-Prix-Wochenende von Ungarn Ende Juli verkündete Fernando Alonso dann, Alpine zu verlassen, um Vettel-Nachfolger bei Aston Martin zu werden. Das französische Team nominierte schließlich Nachwuchspilot Oscar Piastri, doch der hatte bereits bei McLaren unterschrieben. Alpine holte schließlich Pierre Gasly von Alpha Tauri. 

Dabei sei es gar nicht das Ziel des Spaniers gewesen, Alpine zu verlassen. Zunächst führte Alonso Gespräche mit Szafnauer über eine Verlängerung. "Es hat länger gedauert, als ich dachte. Wir haben die Gespräche in Australien 2022 begonnen. Das war sehr langsam, und nicht von meiner Seite aus", erzählte der Spanier nun der "BBC", der Start einer Breitseite gegen seinen ehemaligen Teamchef. 

"Soll ruhig sein"

Für Alonso zahlte sich der Wechsel aus, während Alpine der Formel-1-Spitze hinterherfährt, eher einen Rückschritt machte, konnte der mittlerweile 42-jährige Spanier bereits sechs Stockerlplatzierungen einfahren und liegt in der Fahrer-Weltmeisterschaft als erster Bullen-Jäger auf Rang drei. 

Alonso ist immernoch nicht besonders gut auf Szafnauer zu sprechen, das machte der Spanier jedenfalls klar, als er nach dem Rennwochenende von Spa auf das Teamchef-Beben bei seinem ehemalgien Rennstall angesprochen wurde. "Es ist einfach die Art, wie sie Dinge machen. Oder die Art, wie Otmar Dinge macht. Nach diesem Jahr sollte er ruhig sein, er sollte überhaupt nicht mehr reden", schoss der 42-Jährige in Richtung seines ehemaligen Teamchefs. 

"Das ist unglaublich" 

"Nach all den Resultaten von Aston Martin und den Resultaten, die er erreicht hat, redet er immernoch und ist immernoch stolz auf seine Entscheidung. Das ist unglaublich, wirklich erstaunlich", fand der zweimalige Weltmeister klare Worte. 

Alonso ärgerte sich auch, dass im französischen Rennstall seine Leistungen für das Team nicht gebührend wertgeschätzt worden seien. "Wenn du jedes Wochenende das Beste gibst und schon viel für Renault getan hast, dann nimmst du es ein bisschen persönlich, wenn jemand deine Leistung, dein Alter oder ähnliches infrage stellt. Dann willst du besonders beweisen, dass du in der besten Form deiner Karriere bist. Die Resultate sprechen für sich, das ist der beste Weg, es zu zeigen", so der Spanier stolz.