Nach der Eskalation von US-Präsident Donald Trump mit neuen Zöllen ist an den Börsen die Angst vor einer Katastrophe groß. Wie reagieren die anderen Länder? Für die Wirtschaft sind die Zölle Gift. Anleger treiben sie in die Defensive. "Niemand möchte einsteigen, solange die Gefahr besteht, ins fallende Messer zu greifen", sagt Maximilian Wienke, Marktanalyst bei der Handelsplattform Etoro.
Während der Goldpreis erneut ein Rekordhoch erreicht, ist insbesondere der US-Aktienmarkt in Aufruhr. Die führenden US-Aktienindizes verzeichnen seit Jahresbeginn Verluste. Doch auch Aktien der europäischen Autohersteller sind unter Druck. Die Porsche-Aktie erreichte in dieser Woche ein neues Rekordtief. Die negative Stimmung greift auch auf andere Sektoren über.
Was müssen Anlegerinnen und Anleger jetzt beachten? Die zwei Gründerinnen Luba Schönig und Toni Zimmermann des Zürcher Finanz-Start-ups UMushroom beantworten die wichtigsten Fragen.
Es bestehe kein Grund, in Panik zu verfallen und überstürzt Aktienpositionen aufzulösen, sagt Schönig. "Korrekturen an den Aktienmärkten sind ein ganz normaler Bestandteil des Marktgeschehens." Außerdem zeigten sich die europäischen und vor allem der deutsche und der Schweizer Aktienmarkt robust und legten seit Jahresbeginn um 11,8 Prozent respektive 8,5 Prozent zu.
Investitionen in dividendenstarke, qualitativ hochwertige Unternehmen bleiben laut Zimmermann attraktiv – insbesondere in Marktphasen mit sinkenden Kursen. Denn: "Je tiefer der Aktienkurs, desto höher fällt die prozentuale Dividendenrendite aus – ein Vorteil für langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger."
Anlageexpertin Schönig zeigt sich überzeugt vom Prinzip des sogenannten Time-Averaging beim langfristigen Investieren: "Dabei investieren Anlegerinnen und Anleger regelmäßig feste Beträge in den Aktienmarkt – etwa im Rahmen eines Sparplans", sagt sie. Dieses Vorgehen schütze vor dem verbreiteten Trugschluss, den idealen Einstiegszeitpunkt exakt treffen zu können.
Die Finanzexpertinnen raten weiterhin zum regelmäßigen Investieren. "Wer nicht investiert, läuft Gefahr, dass die Kaufkraft des Geldes durch die Inflation schwindet", sagt Zimmermann. Denn wenn das Geld auf dem Konto bleibt, reichten die Bankzinsen in der Regel nicht aus, um die Inflation auszugleichen.