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Soldaten marschieren jetzt in Washington ein

Tausende demonstrieren in den USA trotz Ausgangssperren gegen Polizeigewalt. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten. Auch das Militär wurde aktiviert.

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    Das US-Militär hat nach eigenen Angaben rund 1600 Soldaten auf Militärstützpunkte rund um Washington verlegt, um die Sicherheitskräfte in der Hauptstadt angesichts der anhaltenden Proteste bei Bedarf unterstützen zu können.
    Das US-Militär hat nach eigenen Angaben rund 1600 Soldaten auf Militärstützpunkte rund um Washington verlegt, um die Sicherheitskräfte in der Hauptstadt angesichts der anhaltenden Proteste bei Bedarf unterstützen zu können.
    Reuters

    Das US-Militär hat nach eigenen Angaben rund 1.600 Soldaten auf Militärstützpunkte rund um Washington verlegt, um die Sicherheitskräfte in der Hauptstadt angesichts der anhaltenden Proteste bei Bedarf unterstützen zu können. Die Militärpolizisten und Infanteristen stünden bereit, um gegebenenfalls unterstützend einzugreifen, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Minister Mark Esper habe die Verlegung der Soldaten angeordnet, hieß es weiter.

    Trump hatte am Montag angekündigt, "abertausende" Soldaten des US-Militärs einsetzen zu wollen, um Ausschreitungen am Rande der friedlichen Proteste nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd einen Riegel vorzuschieben. Ein Einsatz des hochgerüsteten US-Militärs im Land wäre allerdings sehr ungewöhnlich. Mehrere Bundesstaaten haben zur Unterstützung allerdings Soldaten ihrer Nationalgarde aktiviert. Diese werden in den USA häufiger bei Naturkatastrophen und anderen Großlagen eingesetzt.

    40 Verhaftungen in New York

    Demonstranten haben sich vor dem Weißen Haus erneut über die Ausgangssperre in Washington hinweggesetzt. Friedliche Proteste vor der US-Regierungszentrale dauerten auch nach Inkrafttreten der nächtlichen Ausgangssperre am Dienstagabend um 19 Uhr an, wie ein dpa-Reporter berichtete. Hunderte Demonstranten protestierten – wie auch in anderen US-Metropolen – gegen Polizeigewalt, Rassismus und soziale Ungerechtigkeit. Vor dem Weißen Haus skandierten Demonstranten "Wir bewegen uns nicht" und "Scheiß auf Eure Ausgangssperre".

    Auch in New York ignorieren die Demonstranten den zweiten Abend in Folge die Ausgangssperre. CNN und die "New York Times" berichteten von andauernden friedlichen Protesten in mehreren Stadtteilen der Ostküstenmetropole. Auch in Los Angeles lassen sich die Protestierenden nicht von der Ausgangssperre aufhalten. Die New Yorker Polizei hat am Dienstagabend rund 40 Demonstranten verhaftet, die Zahl werde laut einem Polizeibeamten jedoch noch steigen. Das sind massiv weniger, als noch am Montagabend, als es gegen 700 Festnahmen gab.

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