Soldat droht mit Waffe – "… sonst schieß’ ich auf dich"

Die Erinnerungen an den tragischen und tödlichen Zwischenfall in der Flugfeldkaserne Wr. Neustadt (NÖ)  – wir berichteten – sind noch allgegenwärtig. Damals hatte der 20-jährige Rekrut Konstantin D. mit seiner Dienstwaffe zuerst Kameraden bedroht, dann seinem Vorgesetzten einen Laufstoß verpasst, bevor er aus Notwehr erschossen wurde.

Nun kam es an einem Heeresstützpunkt in NÖ erneut zu einer bedrohlichen Situation im Wachzimmer, die am Montag in Wien vor Gericht verhandelt wird: Ein junger Grundwehrdiener soll im Dezember 2023 mit seinem Gewehr durch das Sichtfenster auf einen Soldaten gezielt und gedroht haben: "Mach die Türe auf, sonst schieß ich auf dich".

Außerdem habe derselbe Soldat zwei Tage vorher ein Klappmesser ausgeklappt, mit der linken Hand seinen Kameraden umarmt und mit der rechten Hand zwei- bis dreimal Stichbewegungen in die Richtung des Kollegen gemacht. Zum Glück wurde bei beiden Vorfällen niemand verletzt. Doch die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf, da das Opfer in "Furcht und Unruhe" versetzt worden war.

Am Montag startet am Wiener Landesgericht der Prozess wegen schwerer Nötigung und gefährlicher Drohung gegen den jungen Erwachsenen, bei dem noch das Jugendstrafrecht anzuwenden ist. Da hier die Zuständigkeit nach Wohnort des Angeklagten und nicht nach dem Vorfallsort geht, wird nicht in Niederösterreich verhandelt. Die Unschuldsvermutung gilt.