Untergebene beklagen Mobbing

Heeres-Offizierin droht: "Ich schlage Köpfe ab"

Wieder rumort es im Heer: Diesmal soll eine Offizierin Untergebene mobben und junge Rekruten damit verstören, sie als "Kriegsgeneration" zu betiteln.

Christian Tomsits
Heeres-Offizierin droht: "Ich schlage Köpfe ab"
Die ranghohe Offizierin soll Rekruten verschrecken, Kollegen mobben und sich selbst erhöhen – Disziplinarverfahren gibt es keines.
picturedesk.com (Symbol, "Heute"-Montage)

Eine überehrgeizige weibliche Offizierin sorgt beim Heer für Furore, allerdings nicht im positiven Sinn. Für die vielen Untergebenen der hochrangigen Chefin ist es wohl der absolute Alptraum. Die ambitionierte Frau in Uniform soll verbal besonders schwere Geschütze auffahren, hart und erbarmungslos zu Kameraden sein und mit ihrem Verhalten "weit über jedes Ziel hinausschießen".

Offizierin auf Krawall gebürstet

Seit die ausgebildete Stabsoffizierin das Kommando über ihre Einheit innehat, warfen schon neun Offiziere frustriert hin und ließen sich versetzen. Der Stil der Kommandantin dürfte nicht nur Alteingesessenen zu viel sein, sondern auch frisch eingerückte Rekruten und große Teile des Kaderpersonals verstören.

So soll die Beamtin bei einem Vortrag Bilder und Videos von Verstümmelten präsentiert und sich dafür entschuldigt haben, dass man wegen mangelhafter Bildqualität "die heraushängenden Gedärme nicht gut genug erkennen" könne. Grundwehrdiener, die sie angetreten als "neue Kriegsgeneration" willkommen hieß, "motivierte" sie vor zahlreichen Zeugen wie folgt: "Nicht alle von euch werden nach Hause kommen."

Selbst prahle sie mit ihrem "Kriegseinsatz in Afghanistan", bedauerte demnach gegenüber einem Kollegen nur, dass sich dort für sie keine Gelegenheit bot, "einen Menschen zu erschießen". Zu gerne hätte sie gewusst, wie es sich anfühlt, jemanden "vorm Gewehrlauf stehen zu haben und abzudrücken".

In der Kaserne habe die Frau vor versammelter Mannschaft gebrüllt: "Ich bin keine Prinzessin, denn Prinzessinnen sind weich. Ich bin höchstens die Königin, die anderen die Köpfe abschlägt."

Was der Frau selbst Kopf und Kragen kosten könnte: Die Offizierin soll oft "Dienstreisen" an ihren Wohnort vornehmen, unter der Woche bewohne sie – lange ohne einen Cent zu zahlen – ein "Alarmzimmer" am Arbeitsplatz. Während viele Kollegen kilometerweit pendeln müssen und Dienstverlängerungen nie genehmigt bekommen, soll sie nach Dienstschluss unzählige Überstunden sammeln.

Causa im Verteidigungsministerium bekannt

Im Verteidigungsministerium liegen übrigens keine disziplinarrechtlichen Verfahren gegen die Beamtin vor. Gegen das Gesetz dürfte sie also nicht verstoßen haben. Ihr "polarisierender Führungsstil" sei aber bekannt. Eingebrachte Beschwerden wurden überprüft und verliefen im Sand. "Sie ist total irre", suchen Betroffene nun den Weg an die Öffentlichkeit, wollen zurückschießen. Denn, dass unter ihrem Kommando Frieden einkehrt, daran glauben sie nicht. Die Unschuldsvermutung gilt.

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