Sohn attackierte Mutter: "Ich fürchtete um mein Leben"

"Mein Sohn leidet unter schwerer Schizophrenie, er wurde von Heim zu Heim gereicht, ich habe trotzdem versucht, ihn immer wieder heimzubringen – zur Mama", erzählt Sabine L. (42, Name geändert) ihre schwierige Situation mit ihrem jüngeren Sohn (17).

Aufgrund der Erkrankung und seiner Ausbrüche "nahm mir das Jugendamt das Sorgerecht komplett weg". Zu Weihnachten war der 17-Jährige dennoch wieder zu Hause. "Er war einige Monate schon wieder daheim bei mir, weil das Jugendamt keine WG mehr fand für ihn", so die Unternehmerin, seit zehn Jahren selbstständig. "Wenn was ist, solle ich halt die Polizei rufen."

Sohn griff eigene Mutter mit Gabel an

Am Vormittag des 25. Dezembers klopfte Sabine L. an die Tür ihres Sohnes: "Ich habe ihm Lachsbrote gemacht." Dann spitzte sich die Situation zu, der 17-Jährige griff die eigene Mutter mit einer Gabel an: "Er riss mir Haare aus, wollte mir ein Auge ausstechen, ich befand mich in einem Todeskampf, fürchtete um mein Leben." Mit letzter Kraft konnte sie dem Angreifer die Waffe entreißen, auf die Straße und schließlich zu Nachbarn flüchten.

Eine vorläufige Unterbringung in der Justizanstalt St. Pölten sowie ein Betretungs- und Annäherungsverbot wurden ausgesprochen, heißt es seitens der Staatsanwaltschaft St. Pölten gegenüber "Heute". Ermittelt wird derzeit wegen Mordversuchs.

"Nie geglaubt, dass es so weit kommt"

Sabine L. will nun warnen und Eltern mit ähnlichen Schicksalen aufrütteln, "ich habe auch nie geglaubt, dass es so weit kommt".

In Bezug auf ihren Sohn fordert sie mehr Klarheit seitens der Behörden ein. Auch ihr Anwalt Marc Gollowitsch sagt: "Laut Gutachten wird er als hochgradig gefährlich eingestuft."