Tirol

Tiroler legte tote Mama in Holzkiste mit Katzenstreu

Ein Tiroler bewahrte den Leichnam seiner Mutter (89) im Keller auf, um das Pflegegeld zu kassieren. Der 66-Jährige war auf den Betrug gut vorbereitet.

André Wilding
Teilen
Der Sohn legte die tote Mama in eine Holzkiste voller Katzenstreu.
Der Sohn legte die tote Mama in eine Holzkiste voller Katzenstreu.
istock/ Symbolbild

Wie "Heute" berichtete, hatte ein 66-jähriger Tiroler seine Mitte 2020 verstorbene Mutter im Keller liegen gelassen, um weiterhin die Pension der 89-Jährigen und das Pflegegeld zu kassieren. Nun kommen immer mehr schockierende Details zu dem Betrugsfall ans Licht.

Laut "Heute"-Infos traf der Österreicher nämlich reichlich Vorkehrungen, um den Tod seiner Mutter vor den Behörden zu vertuschen. Nach dem Ableben der 89-Jährigen legte der Mann seine verstorbene Mutter in eine Art Holzkiste und kühlte diese mit mehreren Kühlakkus, damit sich im Keller bzw. im Haus kein Gestank bildet.

Außerdem verwendete der 66-Jährige für die Aufbewahrung der toten Frau diverses Verbandsmaterial, um allfällige Körperflüssigkeiten aufsaugen zu können. Als ihm das Material schließlich ausging, hatte der Sohn einen anderen Einfall, um den Leichengeruch zu verhindern.

"Mutter mit Katzenstreu bedeckt"

"Er hat seine Mutter mit Katzenstreu bedeckt", erklärt Helmuth Gufler von der Abteilung Sozialleistungsbetrug der Polizei zu "Heute". Katzenstreu ist flüssigkeits- und geruchsbindend – es kommt dadurch zu keiner "Geruchsbelästigung". Als der zweite Sohn seiner Mutter und seinem Bruder einen Besuch abstattete, schöpfte dieser keinen Verdacht.

Der 66-Jährige hatte seinem Bruder nämlich erklärt, dass die Mutter im Krankenhaus sei. Sein Bruder glaubte ihm und wurde nicht stutzig. Die bettlägerige Frau war laut Polizei seit längerem dement und ein Pflegefall, Besuch in dem Einfamilienhaus gab es so gut wie keinen.

Laut Polizei habe der Sohn aber immer wieder den Gedanken gehabt, den Tod seiner Mutter zu melden. "Er hat gedacht, dass dies nicht ewig so weitergehen könne", so Helmuth Gufler weiter. Allerdings habe er diesen Zeitpunkt immer weiter hinausgeschoben.

Briefzusteller wollte Mutter sehen

Die Frau hatte ihre Pension regelmäßig als Geldbrief zugestellt bekommen. Als eines Tages schließlich ein neuer Briefträger kam, wollte dieser nach Angaben der Exekutive die 89-Jährige sehen. Als dies jedoch scheiterte, ging die Pension bzw. Pflegegeld zurück an die Auszahlungsstelle.

Schließlich wurde man bei der Pensionsversicherung stutzig und meldete den Fall der Polizei. Im Zuge der Ermittlungen fanden Beamten die Frau dann im Keller. Laut Polizei ist der 66-Jährige bisher nicht vorbestraft und unauffällig gewesen. Durch den illegalen Bezug der Sozialleistungen entstand nun ein Sachschaden in Höhe von etwa 50.000 Euro.

Hinweise auf Fremdverschulden gebe es derzeit keine, die toxikologischen Untersuchungen am Leichnam laufen aber noch. Der Sohn wurde wegen Verdachts des schweren Betruges und Störung der Totenruhe angezeigt.

Suche nach Pflegerin

Die Ermittlungen der Polizei sind an dieser Stelle übrigens noch nicht abgeschlossen. Die Beamten sind nämlich noch auf der Suche nach einer rumänischen Hauskrankenpflegerin, die zum Zeitpunkt des Todes der Frau anwesend gewesen sein soll. Der 66-jährige Sohn war zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause, berichtet "ORF Tirol".

Von der Pflegerin fehlt laut Polizei derzeit noch jede Spur, sie konnte bisher auch noch nicht kontaktiert werden. Nach dem Tod der 89-Jährigen dürfte sie wieder nach Rumänien zurückgekehrt sein. Die Suche nach ihr läuft auf Hochtouren.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger