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Sofía Vergara: Wegen "Griselda"-Netflix-Serie verklagt
In der neuen Netflix-Serie geht es um die Anführerin des Medellín-Kartells. Protagonistin Sofía Vergara wurde von Blancos Nachfahren verklagt.
"Den einzigen Mann, den ich je gefürchtet habe, war eine Frau namens Griselda Blanco", wird Drogenbaron Pablo Escobar zu Beginn der Netflix-Serie zitiert. Die Aussage untermauert den Charakter der skrupellosen Kokainkönigin, gespielt von Sofía Vergara (51), in den Drogenkriegen Miamis der 70er- und 80er-Jahre. Während sich viele Fans auf die schauspielerischen Fähigkeiten der 51-Jährigen freuen, gerät die Schauspielerin in die Schusslinie der Blanco-Nachfahren.
Die Geschichte
Griselda Blanco erwirtschaftete mit dem Kokainhandel monatlich mehrere zehn Millionen US-Dollar, schreibt "BBC". Ihr Imperium erstreckte sich einmal quer durch die USA, von New York bis Kalifornien. Vor ihrer Verhaftung im Februar 1985 soll sie wegen Herstellung, Einfuhr und Vertrieb von Kokain in die USA ein Nettovermögen in Milliardenhöhe gehabt haben.
2004 kam sie auf freien Fuß und wurde nach Kolumbien abgeschoben. Wenige Tage vor ihrer Entlassung wurden drei ihrer vier Söhne ermordet. Im September 2012 wurde sie in ihrem Heimatort Medellín, Kolumbien, von Gangstern aus dem Auto heraus erschossen, als sie eine Metzgerei verließ. Als die 69-Jährige im Sterben lag, soll die schwangere Schwiegertochter der Patin eine Bibel auf die Brust gelegt haben.
Sofía Vergara im Auge von Griseldas Familie
Am Donnerstag erscheint die sechsteilige Miniserie auf Netflix. Doch schon vor Veröffentlichung erreichte das Streaming-Unternehmen unliebsame Post: Die Familie der 2012 erschossenen Kokain-Patin klagt laut einem Medienbericht gegen den Streamingdienst. Und auch Hauptdarstellerin Sofía Vergara sei als Beklagte in Gerichtsdokumenten aufgeführt, die "TMZ" vorliegen sollen.
Der letzte verbliebene Sohn Blancos behaupte, dass er schon seit vielen Jahren Interviews mit mehreren Leuten geführt habe, die demnach versuchen wollten, seine Lebensgeschichte und die seiner Mutter in einem Buch und in einer Serie zu erzählen. Es habe angeblich Gespräche mit Netflix gegeben und der Streamingdienst habe sich interessiert gezeigt, die Verantwortlichen wollten aber keine seiner Details nutzen.
Nun habe er jedoch erfahren, dass die neue Miniserie auf vielen seiner Anekdoten beruhen soll – und er habe kein Geld dafür bekommen. Netflix habe die Familiengeschichte abgekupfert und daher klagten er und seine Familie. Außerdem verletze es angeblich die Rechte der Kinder Blancos, wenn sie ohne Erlaubnis als Charaktere in der Miniserie abgebildet werden würden.
Was sagt Sofía Vergara?
Als Reaktion auf die Klage sagte Vergara gegenüber "Entertainment Tonight": "Ich habe von Anfang an versucht, sie zu verstehen. Sie hat mich von Anfang an fasziniert, weil sie viele Dinge erreicht hat, die für eine Frau unmöglich zu erreichen waren, auch wenn sie schrecklich waren."
"Griseldas" Schöpfer, Eric Newman, fügte hinzu: "Dies ist nicht mein erstes Rodeo. Die Escobar-Familie hat (für die Fernsehserie "Narcos") ähnliche Anforderungen gestellt." Und betonte: "Wir hatten eine ganz bestimmte Geschichte zu erzählen. Ich glaube, wir haben sie erzählt, und ich glaube nicht, dass das irgendjemanden davon abhält, seine eigene Version zu erzählen."