Riesen Sitz-Streit

Sobotka streicht FPÖ Parlaments-Platz in erster Reihe

"Heute"-Fotos zeigen: Im Sitzungssaal wird ein Platz in der ersten Reihe abgebaut. Die FPÖ ist erzürnt, meint, dass ihr der Sessel zugestanden wäre.

Newsdesk Heute
Sobotka streicht FPÖ Parlaments-Platz in erster Reihe
Die Umbauarbeiten im Parlament (l. Noch-Präsident Sobotka) laufen bereits.
Sabine Hertel, Helmut Graf

Rechts außen, 57 Sitze, davon fünf in der ersten Reihe: Wie von "Heute" berichtet, ist die neue Sitzordnung für das Parlament fix. Die Freiheitlichen werden in der nächsten Legislaturperiode den größten Klub im Hohen Haus stellen.

Schon am kommenden Donnerstag (24.10.) findet die konstituierende Sitzung statt. Der scheidende Parlamentspräsident Wolfgang Sobotka (VP) wird sie noch eröffnen, ehe er sich in die Polit-Pension verabschiedet. Die von ihm verfügte neue Sitzordnung sorgt im Vorfeld für reichlich Wirbel.

Sobotka setzte seine Partei, die sich selbst als "Wir, die Mitte" bezeichnet, ins Zentrum des Sitzungssaals (seit vielen Jahren saßen dort die Freiheitlichen) und rückte die Blauen scharf nach rechts. "Wir wollten das nicht, sondern die bisherige Position beibehalten", sagt FPÖ-Vizeklubchefin Dagmar Belakowitsch zu "Heute".

FPÖ-Vizeklubchefin Dagmar Belakowitsch kann die Entscheidung Sobotkas nicht nachvollziehen.
FPÖ-Vizeklubchefin Dagmar Belakowitsch kann die Entscheidung Sobotkas nicht nachvollziehen.
Helmut Graf

Pikantes Detail: "Im ersten Vorschlag durch die Parlamentsdirektion wäre die FPÖ weiter in der Saal-Mitte gesessen. Sobotka hat in einer Präsidialkonferenz dann etwas anderes verfügt. SPÖ und Neos haben das dort alle super toll gefunden – ein Indiz, dass die Verhandlungen der Wahlverlierer für eine Koalition bereits sehr gut laufen dürften", zürnt Belakowitsch.

Durchklicken: So wird im Parlament umgebaut

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    Umbau im Parlament: Ein Platz in der ersten Reihe wird gerade abgebaut.
    Umbau im Parlament: Ein Platz in der ersten Reihe wird gerade abgebaut.
    Sabine Hertel

    Doch damit nicht genug: Sobotka lässt nun eigens einen der 17 Sitze in der ersten Reihe des Nationalratssitzungssaals abbauen, um sowohl FPÖ (28,9 Prozent bei der Wahl) und ÖVP (26,3 Prozent) fünf Plätze in der prestigeträchtigen "Front Row" zuzuweisen. In den vergangenen fünf Jahren durfte die ÖVP sieben und die FPÖ drei Parteigranden ganz vorne platzieren.

    Belakowitsch: "Abgewählte wollen Wahlergebnis nicht akzeptieren"

    Von "Heute" auf die derzeit laufenden Umbaumaßnahmen im Plenum (siehe Bilderstrecke) angesprochen, platzt FPÖ-Vizeklubchefin Dagmar Belakowitsch der Kragen: "Hier wird die nächste jahrzehntelange Gepflogenheit gebrochen. Der extra abmontierte FPÖ-Sitzplatz gleicht einem Symbol – dass die Abgewählten von ÖVP und SPÖ das Wähler-Votum noch immer nicht akzeptieren wollen."

    Noch eine weitere brisante Entscheidung fällt kommende Woche: Erhält ein FPÖ-Kandidat für das Amt des Nationalratspräsidenten eine Mehrheit im Hohen Haus?

    Die Bilder des Tages

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      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS

      Auf den Punkt gebracht

      • Im österreichischen Parlament sorgt die neue Sitzordnung, die vom scheidenden Parlamentspräsidenten Wolfgang Sobotka festgelegt wurde, für Aufregung
      • Die FPÖ ist verärgert, da sie durch die Umstellung Plätze in der ersten Reihe verliert und vermutet, dass dies Teil einer Strategie der ÖVP ist, um ihren Wahlsieg zu schmälern
      red
      Akt.