Tod vorausgesagt

Das Ende aller Dinge – so wird das Universum sterben

Die dunkle Unendlichkeit des Alls ist gefüllt mit Licht. Doch irgendwann wird auch der letzte Stern erlöschen. Dann ist das Ende des Universums nah.

Aufnahme des Sterns HD147980 durch die hochsensible NIRCam des James-Webb-Teleskops. Archivbild
Aufnahme des Sterns HD147980 durch die hochsensible NIRCam des James-Webb-Teleskops. Archivbild
NASA / AFP / picturedesk.com

Seit dem Urknall dehnt sich das Universum immer weiter aus. Vor etwa 13,8 Milliarden Jahren entstand buchstäblich alles. Nach nur einer Mikrosekunde war es bereits gigantisch. Seitdem expandiert es weiter und zwar mit 72.000 km/h. Heißt auch: Galaxien, die eine Million Lichtjahre von uns entfernt sind, bewegen sich mit 20 Kilometern pro Sekunde weg.

Wohin sich das Universum hindehnt, ist nicht klar. Ebenso wenig, wie weit und wie lang es sich ausdehnen wird – oder gar was sich jenseits der Grenze unseres Universums befindet.

Sicher ist aber eines: Irgendwann wird es vorbei sein. So wie früher oder später alles stirbt, wird von der Wissenschaft auch dem Universum selbst der Tod vorausgesagt.

The "Big Freeze"

Über das Wie streiten sich Forscher immer noch. So gibt es einerseits die Theorie, dass sich die Expansion des Alls ab einem gewissen Zeitpunkt wieder umkehren könnte und sämtliche Materie wieder in einen Punkt zurückstürzen wird – so wie man annimmt, dass es zum Urknall war. Dieses Szenario war zwar eine Zeit lang sehr populär in der wissenschaftlichen Community, gilt mittlerweile jedoch als sehr unwahrscheinlich.

Das wahrscheinlichste Schicksal ist aber wohl der "Big Freeze". Das "große Einfrieren", das von einem unausweichlichen Wärmetod des Universums spricht.

Alle Sonnen erlöschen

Früher oder später geht nämlich den Sonnen im Weltraum der Brennstoff aus. Von außen betrachtet könnte man beobachten, wie ein Stern nach dem anderen einfach erlischt. Das würde so lange gehen, bis auch die letzte Sonne ihr Licht verliert. 

Unser eigenes Zentralgestirn wird in etwa 4,5 Milliarden Jahren zu einem Roten Riesen werden, nur um, in kosmischen Maßstäben, kurz darauf zu einem Weißen Zwerg von der Größe der Erde zu kollabieren. Mehrere Milliarden Jahre lang wird sie noch nachglühen, ehe ihre eigene Energie vollends erloschen ist.

Die Dunkelheit bricht herein

Währenddessen dehnt sich das Universum immer weiter aus. Damit wird auch der Abstand zwischen Sternen und Galaxien immer größer. Es kommt dann so weit, dass in 500 Milliarden Jahren keine Sterne am Nachthimmel mehr zu sehen sein werden. Selbst mit einem heutzutage hochmodernen Teleskop wäre nur Dunkelheit auszunehmen.

Das Universum wäre von da an ein tiefschwarzer Raum, in dem nur verglühte Zombiesterne umherschwirren würden. Hier und da würde es noch ein schwarzes Loch geben, doch auch das würde aufgrund der Hawking-Strahlung irgendwann verpuffen.

Am Ende ist Nichts

Diese Leere hat auch dramatische Folgen für das ganze Universum. Denn mit der Dunkelheit kommt auch die Kälte. Ohne Sterne und Schwarze Löcher gibt es keine Energie mehr, die freigesetzt wird. Die Temperatur fällt und fällt, bis sie einen Tiefstwert erreicht, bei dem keine thermodynamische Arbeit mehr möglich ist. Und dann: Nichts.

Das Universum wird der Hypothese des Wärmetods zufolge langsam erstarren, bis es ein finales thermisches Gleichgewicht erreicht. Keine Bewegung wäre mehr möglich, Zeit würde bedeutungslos. 

Die Menschheit wird dies vermutlich nicht mehr erleben. Selbst wenn doch, unsere alte Heimat, die Erde, wäre da schon längst nicht mehr bewohnbar. Sie wäre von unserer eigenen Sonne erst gekocht, verbrannt – womöglich sogar verschluckt – worden und dann nichts mehr als ein toter Felsen inmitten der Dunkelheit.

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