Politik

So viel Geld sparst du mit einem Energie-Preisdeckel

Plötzlich schließt nach großem Druck auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) einen Preisdeckel auf Energie nicht mehr aus. "Heute" hat die Details.

Rene Findenig
Ein Preisdeckel würde Bürgern viel Geld sparen. Wie viel, das zeigt dir "Heute".
Ein Preisdeckel würde Bürgern viel Geld sparen. Wie viel, das zeigt dir "Heute".
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Bundeskanzler Karl Nehammer stellte sich bisher in Sachen Preisdeckel quer, am Wochenende dürfte der Druck der Bevölkerung und der Opposition, aber auch vor allem aus den eigenen Reihen, zu groß geworden sein. Nun gab Nehammer nämlich laut "Kleine Zeitung" und "Wiener Zeitung" bekannt, dass er die Idee eines Preisdeckels "interessant" finde, er soll bereits Finanzminister Magnus Brunner mit einer entsprechenden Prüfung beauftragt haben. Gehen soll es dabei nach "Heute"-Informationen vor allem um eine Deckelung des Strompreises.

80 Prozent oder ein "halber Deckel"

"Ich habe immer gesagt, dass es keinerlei Denkverbote gibt, wenn es um die Entlastung der Menschen von hohen Energiepreisen geht", so Nehammer. Nach der Prüfung soll über das Ergebnis das Krisenkabinett der Regierung beraten. Der vorliegende Vorschlag stammt übrigens von Wifo-Chef Gabriel Felbermayr und beinhaltet als Detail, dass 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs von Haushalten als "Freistrom" abgegeben werden könnte. E-Control-Chef Wolfgang Urbantschitsch könnte sich wiederum einen "halben Deckel", also eine bestimmte Strommenge zu reduziertem Preis, vorstellen.

ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian wiederum will für einen "Grundbedarf" nicht nur Strom, sondern auch Gas deckeln. Wer über den "Grundbedarf" hinausschieße, solle "marktübliche" Preise zahlen, also die jetzigen, teuren Tarife. Alles innerhalb des Grundbedarfs solle aber günstig gedeckelt werden. Einberechnet solle dabei etwa der durchschnittliche Stromverbrauch des Alltags mit Tätigkeiten wie Kochen und Waschen sein. "Wer darüber hinaus Strom und Gas verbraucht, weil er oder sie etwa einen Pool beheizt oder die Klimaanlage 24 Stunden lang durchlaufen lassen will, zahlt für diesen Mehrverbrauch den weitaus höheren Marktpreis", so Katzian.

So viel sparst du mit einem Preisedeckel

Und was bedeutet das nun in Zahlen? "Der jeweilige Preisdeckel für Strom und Gas soll sich nach dem ÖGB-Modell an den Durchschnittspreisen zu Beginn des Jahres 2022 orientieren", so Katzian, der mit einer 70-Quadratmeter-Wohnung rechnete. "Als Preisobergrenze für den Grundbedarf würde für Strom ein Wert von 20 Cent pro KWh (Kilowattstunde) und für Gas von 8 Cent pro KWh, jeweils brutto, festgelegt. Damit zahlt jeder Haushalt für den Grundbedarf von Strom und Gas bis zu 1.380 Euro jährlich. Für Strom wird ein jährlicher Grundbedarf von 3.000 kWh und für Gas von 9.800 kWh zugrunde gelegt." Bedeutet: Wer im "Grundbedarf" bleibt, soll damit nur maximal 600 Euro für Strom und 780 Euro für Gas jährlich bezahlen.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com