1 Stunde, 3 Orte, 5 Tote
So verlief die unheimliche Mordserie in Dünkirchen
Am Samstag tötete ein Franzose fünf Menschen. Die Morde erscheinen gezielt. Ermittlungen geben Hinweise auf die Verbindung der Opfer zum Verdächtigen.
Am Samstag wurden in Nordfrankreich, nahe Dünkirchen, fünf Menschen mit gezielten Schüssen getötet. Die Morde ereigneten sich am Nachmittag an verschiedenen Orten und traf Menschen, die scheinbar nicht viel miteinander zu tun hatten: Ein Chef eines Transportunternehmens, zwei Sicherheitsleute und zwei Migranten verloren ihr Leben.
Am Ende des Tages stellte sich der mutmaßliche Mörder freiwillig der Polizei. Die Morde fanden innerhalb einer Stunde statt. Alle Getöteten erhielten offenbar "präzise Schüsse in den Kopf".
Der Ablauf eines Fünffachmordes:
"Vor den Augen der Familie"
Ungefähr um 16 Uhr Nachmittags tötete Paul D. (22) erst seinen Ex-Chef, den Leiter eines Transportunternehmens (29). Die Tat geschah vor den Augen der Frau und Kinder des Opfers, so ein Beamter, der von lokalen Medien zitiert wird: "Der Mörder kam am Samstag gegen 15 Uhr zum Bauernhaus der Dekeisters und tötete Herrn Dekeister vor den Augen seiner Familie". Offenbar war der Tatverdächtige früher vom Transport-Chef als Sicherheitskraft eingestellt gewesen, klärte der Beamte auf. Die beiden seien danach in einen Streit verwickelt gewesen.
"Dann zielte er mit der Schrotflinte auf uns"
Nach der Tat sei der Verdächtige direkt in die Gegend um das Migrantenlager in Loon-Plage gefahren. Dort sah er am Straßenrand drei kurdische Iraner, wie der Polizist weiter ausführte, und erschoss zwei (19 und 30) davon "aus nächster Nähe". "Zunächst dachten wir, er würde in die Luft schießen, doch dann lud er die Schrotflinte und zielte auf uns", erzählte der Überlebende gegenüber Sky News. Das Motiv hinter der Tötung der Migranten ist nicht klar. Der Beamte sagte im Gespräch mit den lokalen Medien lediglich, es werde vermutet, dass Paul D. einen Groll gegen die an der Küste lebenden Migranten hegte.
Nachdem sie ausgestiegen sind, tötete er sie
Nach dem Doppelmord am Straßenrand fuhr der Verdächtige offenbar weiter, bis er auf zwei Sicherheitsmänner (33 und 37) traf. Die beiden arbeiteten bei Eamos Cork Security, welche die Polizei bei der Überwachung der Küste unterstützt. Offenbar kannte der Verdächtige die beiden letzten Opfer persönlich, war er doch ein früherer Mitarbeiter. Er überzeugte sie, aus ihrem Auto auszusteigen, dann erschoss er sie.
Auch hier spricht der Ermittlungsbeamte von einem Streit zwischen dem Verdächtigen und den Mitarbeitern der Sicherheitsfirma, der offenbar weit zurückreichte. Aus den Aussagen des Beamten wird nicht klar, ob die zwei Opfer im Streit involviert waren, oder ob der Verdächtige sie nur wegen ihrer Verbindung zur Firma angegriffen hat.
Eine Stunde nach erstem Mord: das Geständnis
Der Bewaffnete fuhr danach knapp 13 Kilometer in die Küstenstadt Ghyvelde, in der er aufgewachsen sein soll, und stellte sich gegen 17 Uhr den Gendarmen. Er soll alle fünf Morde gestanden haben, wie "Daily Mail" schreibt. In Paul D.'s Auto, das er vor der Wache geparkt hatte, seien vier Waffen gefunden worden, sagte ein Gendarmerie-Sprecher. Der Verdächtige sei der Polizei zuvor nie aufgefallen.
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Auf den Punkt gebracht
- Am Samstag tötete ein 22-jähriger Franzose in Dünkirchen innerhalb einer Stunde fünf Menschen an drei verschiedenen Orten.
- Die Opfer, darunter sein ehemaliger Chef, zwei Migranten und zwei Sicherheitsleute, wurden gezielt erschossen, bevor sich der mutmaßliche Täter der Polizei stellte und die Morde gestand.