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So umgehen Sie Angst vor dem Fliegen
Für viele Urlauber und Geschäftsreisende ist Flugangst ein ständiger Begleiter. Ein Flugangst-Seminar kann dabei helfen, diese Phobie hinter sich zu lassen. Heute.at hat mit dem Veranstalter eines solchen Seminars gesprochen.
Für viele Urlauber und Geschäftsreisende ist Flugangst ein ständiger Begleiter. Ein Flugangst-Seminar kann dabei helfen, diese Phobie hinter sich zu lassen. Heute.at hat mit dem Veranstalter eines solchen Seminars gesprochen.
Wer in kurzer Zeit tausende Kilometer zurücklegen will, muss in ein Flugzeug steigen. Doch was für viele Menschen alltäglich ist, bereitet anderen schlaflose Nächte. Flugangst sorgt dafür, dass sie die ganze Reise lang leiden oder gar nicht erst in die Maschine steigen. Wie etwa der niederländische Ex-Fußball-Star Denis Bergkamp, der nach einem turbulenten Flug zu Auswärtsspielen seines Klubs Arsenal London oft nicht mitreisen konnte.
Teilnehmer sollen wieder fliegen
Zum Glück gibt es mittlerweile zahlreiche Seminare, die Hilfe bieten. Neben veranstaltet solche auch Gerhard Meier am Innsbrucker Flughafen. Der Pilot hat sich seit den Achtzigerjahren dem Kampf gegen die Aviophobie verschrieben. Sein Ziel ist es, Menschen mit Flugangst wieder in die Maschine zu bekommen und dafür zu sorgen, dass sie das auch nach dem Seminar weiterhin tun.
Einfach mit dem Finger auf die Statistik zu zeigen, die Fliegen im Vergleich mit Autofahren als weniger gefährlich einstuft, ist zu wenig. "Flugangst ist eine Phobie, eine irrationale Furcht. Jeder hat die Flugangst auf seine Weise erlernt, aufgrund eines traumatisierenden Erlebnisses", erklärt Meier im Gespräch mit Heute.at. Daher sei es ihm wichtig, die Teilnehmer zuerst kennenzulernen: "Man muss herausarbeiten, wo der Ursprung liegt".
Blick hinter die Kulissen
Prinzipiell gliedern sich die Seminare in drei Bereiche. Wichtig ist ein Blick hinter die Kulissen - die Teilnehmer erfahren, wie Flugzeuge funktionieren. Danach werden sie vorbereitet, was zu tun ist, wenn Panik entsteht. Im dritten Teil wird auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmer eingegangen.
Meier arbeitet am liebsten mit sechs bis neun Teilnehmern. Wichtig ist die Arbeit in der Gruppe, eine gute Stimmung ist wichtig, um die Flugangst zu bewältigen. Vor allem Frauen kommen auf ihn zu, sie sind in der Gruppe meist offener. "Frauen hingegen wollen meistens tiefer gehen", so Meier.
Ab in die Lüfte
Am Ende des Seminars sollen alle Teilnehmer bereit sein, zum Abschluss gemeinsam in einen Flieger zu steigen. Dabei wird darauf geachtet, dass die Gruppe vorbereitet ist und auch die äußeren Umstände wie etwa das Wetter passen. Meier veranstaltet Drei-Tages-Seminare, empfiehlt aber die längere Variante, bei der das Seminar zwei Monate lang an einem gewissen Wochentag stattfindet. So gibt es "einen zeitlichen Puffer" bis zum gemeinsamen Flug.
Mit der bewältigten Aufgabe sollte dann die Angst weichen und Flüge in Zukunft keine Hürde mehr darstellen.
Die nächsten Seminare in Innsbruck finden im Frühjahr 2012 statt. Alexander Jaros