Neue Studie deckt auf
So trickst Putin die Sanktionen des Westens aus
Die Sanktionen der westlichen Staaten sollen Putins Kriegskassen austrocknen. Doch Russland findet immer neue Wege, diese zu umgehen.
Russland umgeht nach Angaben des Münchner Ifo-Instituts einen Großteil der Sanktionen bei westlichen Gütern über die GUS-Ländergruppe in Zentralasien sowie die Türkei.
Wie das Forschungsinstitut mitteilt, exportierten Armenien, Kasachstan, Usbekistan, Kirgistan und die Türkei 2022 50 Mal mehr Güter nach Russland, die kritisch für die russische Wirtschaft oder wichtig für die Militärindustrie sind, als sie 2019 an allgemeinen Gütern in alle Zielländer exportierten.
"Dies deutet mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit auf Sanktionsumgehung hin", erklärte die Ifo-Außenwirtschaftsexpertin Feodora Teti. Das Ifo schaute sich dazu Handelsdaten für sanktionierte Güter an, darunter Fahrzeuge, Kugel- und Rollenlager.
Auch China liefert für Putin
"China ist nach wie vor der wichtigste Handelspartner für Russland. 51 Prozent der Güter, die wichtig für die russische Wirtschaft oder Militärindustrie sind, kommen aus China. Jedoch scheint die Umgehung von Sanktionen über China weniger weit verbreitet zu sein", so Teti.
Dennoch hat sich die EU am Mittwoch darauf geeinigt, eine neue Runde von Sanktionen gegen Russland zu verhängen, die sich zum ersten Mal gegen Unternehmen auf dem chinesischen Festland richten, die im Verdacht stehen, dem Kreml bei der Beschaffung verbotener Güter zu helfen (siehe Video oben).
Auf den Punkt gebracht
- Trotz der Sanktionen des Westens schafft es Russland, diese zu umgehen, indem es einen Großteil seiner Güter über die GUS-Ländergruppe und die Türkei exportiert, wie das Münchner Ifo-Institut berichtet
- Laut dem Institut ist dies ein deutlicher Hinweis auf Sanktionsumgehung, da diese Länder 50 Mal mehr kritische Güter nach Russland exportieren als zuvor