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So sieht es auf dem Festival nach dem Massaker aus
Verlassene Autos, aufsteigender Rauch – so sieht es auf dem Festival nach dem Massaker aus, bei dem Menschen vergewaltigt und ermordet wurden.
Die Terrororganisation Hamas hat am Samstagmorgen Besucher und Besucherinnen des Nova-Musikfestivals angegriffen, getötet und entführt. Das Festival sollte eine Tanzparty zum jüdischen Feiertag Sukkot sein. Als die Morgendämmerung anbrach, hörten die Festival-Gäste jedoch Sirenen und Raketen, wie Augenzeugen berichten. Tal Gibly erzählt gegenüber CNN: "Es gab keinen Ort, an dem wir uns hätten verstecken können, weil es auf einem offenen Feld stattfand." Alle haben panisch ihre Sachen gepackt und seien zu ihren Autos gegangen. Das Gelände ist ungefähr zwei Kilometer von der Grenze entfernt.
„Stau auf der Straße – als sie Schüsse hören, beginnen alle zu rennen“
Weil so viele Leute auf einmal mit dem Auto fliehen wollten, habe es auf der Straße, die vom Festivalgelände wegführt, einen Stau gegeben. Während Gibly und ihre Freunde noch in ihrem Auto warteten, hörten sie plötzlich Schüsse. In dem Moment entschied die Gruppe, das Auto zurückzulassen, und alle begannen zu rennen. Gibly sei zu einem Wald gerannt und konnte dort in ein vorbeifahrendes Auto steigen. "Es war so schrecklich und wir wussten nicht, wohin wir fahren sollten. Es wurde auf die Menschen geschossen, als sei das Gelände ein Schießstand", erzählt sie.
Auf ihrer Flucht habe sie viele Tote und Verletzte gesehen, doch eine Szene blieb ihr besonders im Gedächtnis: Ein Konzertbesucher wurde neben seinem Lieferwagen erschossen, ein anderer war tot auf dem Beifahrersitz. CNN berichtet, dass unveröffentlichte Videoaufnahmen die Schilderung von Gibly bestätigen. Laut dem israelischen Rettungsdienst Saka sind mindestens 260 Leichen vom Gelände geborgen worden. Da auch andere Rettungsdienste vor Ort waren, dürfte die Gesamtopferzahl höher liegen.
„Videos und Berichte von Entführungen am Musikfestival“
Beim Angriff auf das Festival wurden mehrere Menschen entführt. Einzelheiten über die Geiseln werden bekannt, da Familienangehörige ihre Verwandten auf Videos erkennen, die aus dem Gazastreifen im Umlauf sind. In einem Video, das in sozialen Netzwerken kursiert, ist die Entführung der Israelin Noa Argamani und ihres Freundes Avinatan Or zu sehen. Argamani ist auf dem Rücksitz eines Motorrads, das wegfährt, während sie um Hilfe fleht. Or wird von mehreren Männern dazu gezwungen, mit auf Rücken verschränkten Armen zu gehen. Auch sie wurden von Familienmitgliedern identifiziert.
Die Hamas-Milizen nahmen bei ihren Angriffen am Samstag laut der israelischen Regierung mindestens 100 Geiseln in mehreren israelischen Ortschaften und verschleppten viele in den Gazastreifen. Schätzungen, die von israelischen Medien transportiert werden, gehen über die offizielle Zahl der Entführten hinaus: Demnach sollen sich rund 170 Israelis in Gefangenschaft im Gazastreifen befinden. Wie viele Personen am Festival entführt wurden, ist nicht bekannt.
„Unter den Entführten ist auch die Deutsche Shani Louk (22)“
In einem von CNN verifizierten Video ist eine bewusstlose Frau zu sehen, die von bewaffneten Kämpfern in Gaza vorgeführt wird. Dabei handelt es sich um Shani Louk (22). Sie ist deutsch-israelische Doppelbürgerin. Auf dem Video ist die junge Frau regungslos zu sehen. Ein mit einer Panzerfaust Bewaffneter hat sein Bein über ihre Taille gelegt; der andere hält ein Büschel ihrer Dreadlocks. Die Schwester der Entführten bestätigt, dass es sich bei der Frau im Video um Shani Louk handelt.