C02-Ausstoß halbieren
So nachhaltig wird Olympia 2024
Erneuerbare Energien, bewusstes Bauen, Kreislaufwirtschaft – die Olympischen Spiele in Paris wollen beim Klimaschutz neue Maßstäbe setzen.
In einer Zeit großer Herausforderungen bei Klimaschutz und Nachhaltigkeit will das größte Sportereignis der Welt "mit gutem Beispiel vorangehen und eine positive Dynamik auslösen", heißt es seitens der Veranstalter in Paris. Die Eröffnung geht Freitagabend über die Bühne – genauer gesagt über die Seine.
Halbierung des CO2-Fußabdrucks
Erklärtes Ziel ist die Halbierung des CO2-Fußabdrucks der Olympischen Spiele im Vergleich zu den vergangenen Spielen 2012 und 2016. Mittelfristig strebt das Internationale Olympische Komitee übrigens bis 2030 komplette CO2-Neutralität an.
Ausstoß von 1,6 Millionen Tonnen CO2 "geplant"
Eine radikale Reduzierung von CO2-Emissionen ist angesagt: Nach Angaben der Organisatoren werden bei Olympia 2024 (26. Juli bis 11. August) knapp 1,6 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen – gegenüber 3,4 Millionen (2012, London) und 3,6 Millionen (2016, Rio de Janeiro).
Weniger, dafür besser bauen
Die Spiele von Paris 2024 stützen sich, so die Veranstalter, zu 95 Prozent auf bereits bestehende oder temporäre Austragungsorte. Weniger Neubauten heißt freilich auch weniger CO2-Belastung. Gleichzeitig wird der architektonische Reichtum und das vorhandene Kulturerbe aufgewertet.
Erneuerbare Energien einsetzen
Paris 2024 hat sich zum Ziel gesetzt, alle Wettkampfstätten der Olympischen und Paralympischen Spiele mit erneuerbarem Strom zu versorgen. Die Organisatoren wollen Wind- und Solarenergie gegenüber fossilen Energieträgern bevorzugen.
Was, wenn das Wetter, der Wind und die Sonne nicht mitspielen? Dann soll die Versorgung anderswo erfolgen – unter Rückgriff auf das EU-System der "Herkunftsnachweise". Dieser Standard gleicht jede verbrauchte Megawattstunde durch den Kauf von erneuerbarem Strom aus, der an anderer Stelle in das Netz eingespeist wird.
Wettkampf-Orte mit Öffis erreichbar
Sanfte Mobilität mit Fahrrädern und öffentlichen Verkehrsmitteln ist Priorität: Alle Austragungsorte sind mit Öffis erreichbar. Um das Reisen zu erleichtern, richtete die Hauptstadt im Zentrum eine "Zone à Trafic Limité" (dt. verkehrsberuhigter Bereich) ein, um den Autoverkehr zu reduzieren.
Eine Flotte klimafreundlicher Fahrzeuge wird für den Transport der Offiziellen eingesetzt werden. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel sollen an Wettkampftagen für Ticketinhaber kostenlos und unbegrenzt zur Verfügung stehen.
Keine Lebensmittel verschwenden
Die Spiele von Paris 2024 verpflichten sich, während der Dauer der Spiele, bei denen 13 Millionen Mahlzeiten serviert werden, auf nachhaltige Verpflegung zu setzen, die verantwortungsvoll, aus der Nähe und mit saisonalen Produkten von lokalen Partnern und Produzenten beschafft wird.
Ziel ist es, die Lebensmittelverschwendung sowie den Abfall während der Veranstaltung gering zu halten. Den Zuschauern werden kohlenstoffarme, pflanzliche Menüs sowie fleischarme Gerichte angeboten. Außerdem werden in den Sportanlagen systematisch wiederbefüllbare Trinkflaschen verwendet.
Zukünftige Generationen inspirieren
Insgesamt wollen die Spiele von Paris 2024 zu einem "Modell für die Organisation der nächsten Olympischen Spiele und anderer ökologisch verantwortungsvoller Großveranstaltungen" werden. Man darf gespannt sein, wie die Umwelt-Bilanz nach dem Ende der Spiele ausfallen wird. Die nachhaltigsten Spiele waren übrigens jene der Antike.