Aufreger in Wien
SO kommt syrische Familie zu 4.600 € Mindestsicherung
Monatlich 4.600 Euro Netto-Einkommen bezieht eine neunköpfige Familie – aus der Mindestsicherung. "Heute" rechnete nach, wie sich die Summe ergibt.
Während Menschen, die in Österreich Vollzeit arbeiten gehen, im Schnitt 2.643 Euro netto verdienen und die Mindestpension derzeit 1.155 Euro beträgt, sorgt nun ein Mindestsicherungsfall für hitzige Debatten.
Wie von "Heute" enthüllt, erhält eine Großfamilie in Wien derzeit 4.600 Euro netto pro Monat. Der Fall wurde publik, da die Syrer eine neue Wohnung in der Landstraße anmieten wollten und einen entsprechenden Einkommensnachweis vorlegen mussten.
Auch Mietbeihilfe für Großfamilie
Der Vermieter traute ob der großen Summe seinen Augen nicht. Doch wie setzt sich der Betrag zusammen? "Heute" hat nachgerechnet. Die beiden Erwachsenen – das Migrantenpaar hat sieben Kinder – bekommen monatlich 809,09 Euro + jeweils 51,01 Euro Zuschlag, da Minderjährige im Haushalt leben. Dazu gibt es pro Kind 312,08 Euro, für eines ist die Großfamilie nicht anspruchsberechtigt. Obendrauf kommen 995,46 Euro Mietbeihilfe.
Da es bei ebendieser eine Richtsatzerhöhung gegeben hat, wurde sogar ein Guthaben von rund 3.700 überwiesen.
Hacker verteidigt Regelung
Bei den Geldleistungen für Minderjährige ist in Wien keine Deckelung vorgesehen: "Jedes Kind ist in Wien herzlich willkommen und braucht etwas zu essen", sagt Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Dass die Mindestsicherung in der Hauptstadt auch an subsidiär Schutzberechtigte ausbezahlt wird, stößt FPÖ und ÖVP sauer auf, schließlich ist diese Personengruppe in anderen Bundesländern in der Grundversorgung untergebracht.
In NÖ gäbe es 2.150 € weniger
Das wirkt sich auch auf die Zahlungen aus: In Niederösterreich etwa, wo Schwarz und Blau gemeinsam regieren, käme jene Familie nicht auf 4.600 Euro, sondern 2.450 Euro pro Monat (samt Mietzuschuss).
Nepp: "Zahlungen stoppen"
Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp poltert ob dieser Zahlen: "SPÖ-Bürgermeister Ludwig ist der Asylanten-Lockvogel. Mit diesen Geldgeschenken fürs Nichtstun lockt er Sozialmigranten aus Arabien und Afrika nach Wien." Er wiederholt im Gespräch mit "Heute" sein politisches Ziel: "Wenn ich 2025 Bürgermeister werde, lasse ich diese Zahlungen innerhalb von 48 Stunden stoppen. Dann erhalten nur mehr österreichische Staatsbürger die Mindestsicherung."
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Eine neunköpfige syrische Familie in Wien erhält monatlich 4.600 Euro Mindestsicherung, was zu hitzigen Debatten führt
- Die Summe setzt sich aus verschiedenen Geldleistungen und Mietbeihilfen zusammen, wobei in Wien keine Deckelung für Geldleistungen für Minderjährige vorgesehen ist
- In anderen Bundesländern wie Niederösterreich wären die Zahlungen deutlich niedriger
- Die Regelung stößt auf Kritik von FPÖ und ÖVP, während Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp fordert, die Zahlungen für Nicht-österreichische Staatsbürger zu stoppen