Gesundheit

So kommst du jetzt noch einfacher zu Covid-Medikamenten

Der Zugang zu Covid-19-Medikamenten soll deutlich erleichtert werden. Sie können vom Hausarzt verschrieben und in der Apotheke abgeholt werden.

Sabine Primes
Paxlovid wird bereits verschrieben.
Paxlovid wird bereits verschrieben.
Nick Zonna / PA / picturedesk.com

In Österreich soll nun der Zugang zu Covid-19-Medikamenten deutlich erleichtert werden. Orale Arzneimittel in Tablettenform können von niedergelassenen Ärzten verschrieben und österreichweit in Apotheken abgeholt werden. Dafür reicht in der Regel sogar ein Telefonanruf beim Hausarzt. Seit 1. September steht mit Lagevrio – neben Paxlovid – zudem ein weiteres gut wirksames Covid-19-Medikament zur Verfügung, heißt es in einer Aussendung am Freitag. Laut Eigenangabe arbeiten Gesundheitsministerium, die Ärztekammer und die Apothekerkammer eng zusammen, um die Covid-19-Arzneimittel möglichst einfach verfügbar zu machen.

Risikosenkung um 90 Prozent

Aktuell stehen in Österreich zwei orale Covid-19-Medikamente zur Verfügung: Lagevrio und Paxlovid. Sie können nach ärztlicher Diagnose per e-Rezept verschrieben werden. Nach einem positiven Antigen- oder PCR-Test genügt also häufig ein Anruf beim Hausarzt. Die Medikamente können dann direkt in der Apotheke abgeholt werden. Werden sie rasch nach einem positiven Test eingenommen, senken sie das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs um bis zu 90 Prozent. Vor allem für Risikogruppen stellen diese Medikamente einen zusätzlichen Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf mit Covid-19 und einem Krankenhausaufenthalt dar.

Paxlovid wurde von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zugelassen und wird in Österreich bereits verschrieben. Lagevrio ist seit Donnerstag verfügbar. Es wurde von der EMA empfohlen, aber noch nicht zugelassen. Es kann in Österreich im Rahmen eines "compassionate use program" dennoch verabreicht werden, wenn die Patienten zustimmen, informiert das Gesundheitsministerium.

Ausschließlich für Risikopatienten vorgesehen

Die Behandlung mit Covid-19-Medikamenten ist ausschließlich für Risikopatienten vorgesehen. Dazu zählt beispielsweise ein höheres Alter, chronische Erkrankungen wie Diabetes, Übergewicht oder Erkrankungen und die Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem beeinflussen. Wer einer Risikogruppe angehört, soll beim Vorliegen eines positiven Testergebnisses (Antigen- oder PCR-Test) umgehend den Arzt kontaktieren.

Bisher 29.000 Behandlungen

Von den beiden Arzneimitteln, die im niedergelassenen Bereich zur Verfügung stehen, sind bisher rund 240.000 Stück nach Österreich geliefert worden. Bisher konnten damit bereits 29.000 Behandlungen durchgeführt werden. In den vergangenen beiden Monaten war ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Paxlovid und Lagevrio sind in allen österreichischen Apotheken lagernd. Die Verschreibung ist nun via e-Rezept möglich. Damit die Covid-19-Medikamente auch schnellstmöglich verschrieben und verabreicht werden können, hat die Ärztekammer alle niedergelassenen Ärzte in ganz Österreich umfassend über die Vorteile und die Verschreibung informiert.

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