Gesundheit
So hängen Hautprobleme und Schlafstörungen zusammen
Rund die Hälfte aller Patienten mit Hauterkrankungen klagt auch über Schlafstörungen. Wie das zusammenhängt, zeigt eine neue Studie.
Die Haut ist mit etwa 1,8 Quadratmetern Fläche nicht nur das größte Organ des Menschen, sondern auch das schwerste: Ihr Gewicht beträgt je nach Größe des Menschen 3,5 bis 10 Kilogramm. So groß wie ihre Fläche, ist auch die Bandbreite an Erkrankungen, an denen unsere Körperhülle leiden kann. Die häufigste Hauterkrankung ist eine Pilzinfektion der Haut, gefolgt von der atopischen Dermatitis, der Alopezie und Akne. Hautkrankheiten belasten seelisch wie körperlich – sogar, wenn wir schlafen wollen. Das zeigt ein neues Projekt.
42 Prozent betroffen
Fast die Hälfte (42 Prozent) der Patienten mit Hautkrankheiten leidet unter Schlafstörungen. Dies geht aus einer großen Studie hervor, die jetzt auf dem Kongress 2023 der Europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie (EADV) vorgestellt wurde. Im Rahmen des ALL PROJECT, einer umfassenden internationalen Forschungsinitiative, wurden über 50.000 Erwachsene in 20 Ländern untersucht, um die Auswirkungen von Hautkrankheiten zu bewerten.
Dabei wurde festgestellt, dass diese Schlafstörungen weitreichende Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten haben. Fast die Hälfte (49 Prozent) der Patienten mit einer Hauterkrankung berichtete über eine verminderte Produktivität bei der Arbeit, im Gegensatz zu nur einem von fünf (19 Prozent) Teilnehmern ohne Hauterkrankung.
Kribbeln, Brennen, Jucken und mehr
Die Hauptsymptome, die den Schlaf von Patienten mit Hauterkrankungen beeinträchtigten, waren Juckreiz (60 Prozent) und Brennen oder Kribbeln (17 Prozent). Darüber hinaus verspürten die Patienten häufiger ein Gefühl der Müdigkeit gleich nach dem Aufwachen (81 Prozent gegenüber 64 Prozent in der Gruppe ohne Hauterkrankung), Phasen der Schläfrigkeit während des Tages (83 Prozent gegenüber 71 Prozent), Kribbeln in den Augen (58 Prozent gegenüber 42 Prozent) und wiederholtes Gähnen (72 Prozent gegenüber 58 Prozent) als diejenigen ohne Hauterkrankung.
Der Hauptautor der Studie, Dr. Charles Taieb, kommentiert: "Unsere Studie ist die erste, die die tiefgreifenden Auswirkungen von Schlafstörungen auf die körperlichen Funktionen von Patienten mit Hautkrankheiten aufdeckt, und diese Ergebnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit einer frühzeitigen Erkennung und eines wirksamen Managements von Schlafstörungen."