Welt
So gigantisch war die "Titanic"
Am 15. April 2012 jährt sich der Untergang der "Titanic" zum 100. Mal. Diese Woche steht auf Heute.at im Zeichen des Unglücksdampfers. Zu Beginn der virtuellen Jungfernfahrt nehmen wir sie mit auf einen Rundgang durch das gigantische Schiff.
Am 15. April 2012 jährt sich der Untergang der "Titanic" zum 100. Mal. Diese Woche steht auf Heute.at im Zeichen des Unglücksdampfers. Zu Beginn der virtuellen Jungfernfahrt nehmen wir sie mit auf einen Rundgang durch das gigantische Schiff.
Am 31. März 1909 wurde in der Belfaster Werft von "Harland & Wolff" mit dem Bau der "Titanic" begonnen. Rund zwei Jahre später folgte vor 100.000 Zuschauern der Stapellauf. Doch der Dampfer ist von Anfang an nicht vom Glück verfolgt. Nachdem das Schwesternschiff "Olympic", gesteuert vom späteren "Titanic"-Kapitän Edward J. Smith, bei einer Kollision mit einem anderen Schiff beschädigt wurde, mussten Arbeiter von der "Titanic" abgezogen werden.
Roman sagte Katastrophe vorher
Die endgültige Fertigstellung sowie die Jungfernfahrt verschoben sich. Ebenfalls gespenstisch: 1898 hatte der Autor Morgan Robertson in einem Roman namens "Futility" über ein Schiff namens "Titan" geschrieben, das bei seiner Jungfernfahrt mit einem Eisberg kollidiert - in vielen Details gibt es Übereinstimmungen. Am 31. März 1912 war der Bau der "Titanic" abgeschlossen, einen Tag später wurden die üblichen Testfahrten absolviert. Am 3. April wurde das Schiff nach Southampton überstellt, wo eine Woche später die Todesfahrt beginnen sollte.
Die "Titanic" war zum Zeitpunkt der Fertigstellung das größte Schiff der Welt, erst 1935 wurde sie durch die "Normandie" übertroffen. Umgerechnet auf heutige Währungen kostete der Bau rund 136 Millionen Euro. Das rund 269 Meter lange Schiff bot 2400 Passagieren - verteilt auf drei Klassen - Platz. Dazu kamen noch 900 Mann Besatzung. Die Dampfmaschinen erreichten eine Leistung von 51000 PS, eine Maximalgeschwindigkeit von 44 km/h war möglich, wurde aber nie getestet.
Luxus anno 1912
53 Meter hoch war die "Titanic", 19 Meter ragte jeder der vier Schornsteine in die Luft. Der vierte Schornstein diente übrigens nur der Zierde, hier wurde unter anderem Gepäck verstaut. Vor allem den Passagieren der ersten Klasse wurde für die damalige Zeit unglaublicher Luxus geboten: Ein beheiztes Schwimmbad, ein Fitnessraum und ein Squashraum ergänzten die prunkvolle Einrichtung für die betuchtesten Passagiere.
Sicherheitstechnisch übertraf die "Titanic" alle Normen - selbst bei der Kapazität der Rettungsboote, bei der rund ein Drittel aller an Bord befindlichen Menschen Platz gehabt hätten. Vorgeschrieben wären lediglich 756 Plätze gewesen. Immerhin gab es für jeden Menschen an Bord eine Rettungsweste. Außerdem war das Schiff in mehrere voneinander wasserdicht abtrennbare Abteilungen aufgegliedert, weshalb die "Titanic" in der Öffentlichkeit den Status der "Unsinkbaren" bekam.
Die Ladung der "Titanic":
72,5 Tonnen Fisch und Fleisch
40 Tonnen Erdäpfel
1,1 Tonnen Kaffee
37000 Getränkeflaschen
400 Kilo Tee
5892 Tonnen Kohle
Insgesamt 559 Tonnen Fracht
Auch Schwesternschiff sank
Die "Titanic" gehörte zur Olympic-Klasse. Neben der "Olympic" gab es mit der "Britannic" noch ein weiteres Schwesternschiff. Beide hatten zwar dieselben Abmessungen, hatten aber weniger Aufbauten, weshalb die "Titanic" als das größte Schiff galt. Die "Britannic" wurde im Ersten Weltkrieg als Lazarettschiff benutzt und sank am 21. November 1916 nach einem Minentreffer in der Ägäis. Hingegen überstand die "Olympic" auch den Krieg und wurde dann 1935 außer Dienst gestellt und abgewrackt.
Zum 100. Jubiläum der Titanic-Katastrophe werden wir Sie auf Heute.at die ganze Woche täglich mit interessanten Infos versorgen. Unter anderem startet am Dienstag das Tagebuch der Katastrophe.