Niederösterreich

"Immer Pistole mit" - so gefährlich ist Bankräuber

Walter K. floh auf einem Ausgang in Deutschland und überfiel eine Woche später eine Bank in Krumbach. Die Polizei warnt: "Der Mann ist gefährlich."

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Aktuelles Bild von Walter K.
Aktuelles Bild von Walter K.
Lpd NÖ

Walter K. wird von erfahrenen Kripobeamten als "Pülcher vom alten Schlag" und brandgefährlich beschrieben. Trotz seiner bereits 68 Jahren ist der Deutsche fit und dürfte an den Gang in die "Rente" nicht denken.

Walter K. soll in den letzten Jahrzehnten mehrere bewaffnete Überfälle, einmal sogar mit Geiselnahme, verübt haben. Zuletzt musste er eine mehrjährige Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Schwalmstatt in Sicherheitsverwahrung absitzen. Doch einen bewachten Ausgang am 7. September in Hessen konnte der 68-jährige Berufskriminelle zur Flucht nutzen.

Flucht mit Panzer

Die JVA Schwalmstatt war in den letzten Jahrenzehnten immer wieder wegen spektakulärer Ausbrüche in die Schlagzeilen geraten: 1993 war ein dreifacher Mörder mit einem Panzerspähwagen befreit worden. Das 18 Tonnen schwere Gefährt war der Bundeswehr gestohlen worden, der Täter fuhr dann damit 22 Kilometer seelenruhig in Richtung Justizvollzugsanstalt Schwalmstatt. Die Häftlinge hatten gerade Hofgang, der Panzer durchbrach das Tor, alle Gefangenen gingen in Deckung - nur einer nicht: Der Dreifachmörder stieg zu, das Duo flüchtete und tauschte wenig später den Panzer gegen ein Kfz aus. 2012 versuchte ein Häftling der JVA Schwalmstatt mit einem Gabelstapler zu flüchten.

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    Walter K.
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    Lpd NÖ

    Zurück zu Walter K.: Nur acht Tage nach seiner Flucht passte er, mit einem Motorradhelm maskiert, den Direktor der Sparkasse Krumbach (Bezirk Wiener Neustadt-Land) am Nebeneingang ab, dirigierte ihn zum Tresor. "Ein Profi, der wußte genau, was er tat. Nur die großen Scheine, keine Alarmpakete", so der Raub-Chef des Landeskriminalamtes NÖ, Josef Deutsch. Mit einem Mercedes Coupe (C180 Coupe, Baujahr 2002) gelang dem Deutschen dann - trotz intensiver und großräumiger Fahndung - die Flucht

    "Hat nichts zu verlieren"

    Doch durch das Fluchtfahrzeug mit deutschem Kennzeichen konnten die Kripobeamten schließlich Walter K. als Verdächtigen ausfindig machen - mehr dazu hier. Für Chefinspektor Josef Deutsch stellen sich folgende Fragen: "Wie kam der Verdächtige ausgerechnet auf Krumbach? Er muss doch davor die Bank zumindest ein bis zwei Tage ausgekundschaftet haben. Wo hat er in dieser Zeit gewohnt?"

    Der routinierte Chefinspektor wie auch die Landespolizeidirektion NÖ warnen jedoch eindringlich vom mutmaßlichen Schwerkriminellen: "Er hat meist scharfe Waffen dabei. Bitte wenn der Mann gesehen wird, nicht selbst den Helden spielen, sondern sofort den Notruf 133 wählen." Denn der 68-Jährige auf der Flucht hat nichts mehr zu verlieren - wird er neuerlich geschnappt, stirbt er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich hinter Gittern. 

    Das sagt hessisches Ministerium

    Adina Murrer, Sprecherin des hessischen Justizministeriums dazu: "K. hat sich am 7. September 2021 während eines von einem Bediensteten der JVA begleiteten Ausgangs unerlaubt abgesetzt. Der Untergebrachte befindet sich nach vollständiger Verbüßung seiner Strafe wegen Raubes seit Ende 2015 in der Sicherungsverwahrung. Seit 2016 wurden ihm zahlreiche vollzugsöffnende Maßnahmen gewährt, darunter auch unbegleitete Ausgänge und Freistellungen."