In Luxushotels versucht man den Gästen jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Noch einen Schritt weiter geht jetzt das Otonomus Hotel in Las Vegas - das im Juli 2025 eröffnet werden soll. Wie? Indem bereits vor dem Check-in das gesamte Internet auf die Vorlieben des Gastes durchforstet wird. Ein total personalisierter Aufenthalt dank künstlicher Intelligenz.
Ab dem Zeitpunkt des Buchens werden Informationen gesammelt, durch eine Kombination aus persönlichen Angaben und KI-gestützter Datenauswertung. "Die KI wird das gesamte Internet durchsuchen - jedes soziale Medium, jeden Beitrag und jede Kommunikation, die Sie führen – und daraus Ihren einzigartigen digitalen Avatar erstellen", erklärte Gründer und CEO Philippe Ziade gegenüber dem amerikanischen Sender "KVVU-TV". "Dadurch wissen wir alles über Sie. Wir wissen genau, wie Sie Ihren Kaffee trinken. Also können wir ihn für Sie bereithalten, bevor Sie überhaupt hereinkommen."
„Wir wissen genau, wie Sie Ihren Kaffee trinken.“Gründer Philippe Ziade
Gedanken um seine Datensicherheit muss man sich laut Steve Escalante, Vizepräsident der Growth Holding-Gruppe, zu der Otonomus gehört, nicht machen. "Wir haben eine Philosophie eingeführt, bei der Gäste die Datenfreigabe aktivieren oder deaktivieren können. Die von uns gesammelten Daten werden sicher in der Cloud gespeichert und dienen ausschließlich dazu, ein besseres Erlebnis zu bieten", versicherte er gegenüber dem Magazin "TechInformed".
Vor Ort läuft vom Check-in bis zum Zimmerservice alles digital und kontaktlos ab. Beim Check-in verlangt das System ein Foto des Ausweises und einen Gesichtsscan. Die Zimmertür öffnet sich damit per Gesichtserkennung. Sämtliche Wünsche und Anfragen werden von einem virtuellen Butler organisiert. Für Essen, zusätzliches Klopapier oder frische Handtücher werden per App bestellt und kontaktlos geliefert. Dafür gibt es eine Art Safe, der sowohl vom Flur als auch vom Apartment aus zugänglich ist.
Dort hineingelegt werden die Sachen allerdings nicht von einem Roboter, sondern sehr wohl vom Hotelpersonal aus Fleisch und Blut. Ohne Menschen kommt das KI-Hotel also doch nicht aus, ohne persönliche Interaktionen aber schon.
Darüber hinaus ist die KI lernfähig. Das bedeutet, der Avatar passt sich ständig dem Verhalten der Menschen im Hotel an und speichert ihre bevorzugte Beleuchtung oder Raumtemperatur, bis hin zu den Aufsteh- und Ausgehzeiten.
"Wenn Sie das nächste Mal kommen, ist die Temperatur gleich und die Beleuchtung gleich. Wir wissen, wann Sie aufwachen, also wird sich der ganze Raum an Sie anpassen", so Ziade.
Das Hotel passt sich jedoch nicht nur an die Bedürfnisse des Gastes an, sondern auch an dessen Reisegruppe. "Alle Zimmer sind miteinander verbunden und die KI stellt die Zimmer so zusammen, wie man es möchte." Möchte man zwei Schlafzimmer, werden die Verbindungstüren zwischen den Apartments aktiviert.
Insgesamt soll das Otonomus Hotel über 500 Apartments, verschiedene Restaurants und zwei Pools bieten. Das Konzept wurde in Zusammenarbeit mit Airbnb entwickelt.