Kroatien gilt im Sommer nicht nur unter Österreicherinnen und Österreichern als eines der beliebtesten Reiseziele. Die Kehrseite der Medaille: Massen- und vor allem immer mehr Partytourismus – sehr zum Leidwesen der Einheimischen. Zahlreiche Maßnahmen sollen dem mittlerweile entgegenwirken. Dazu zählen seit rund einem Jahr auch strengere Kontrollen der Lärmgrenze.
Das wiederum sehr zum Missfallen der Gastronomen, die von den feierwütigen Urlaubern in Kroatien profitieren wollen. Unter dem Argument, dass die strengeren Gesetze sich auf den Tourismus auswirken könnten, haben sie in Hvar und Poreč Anträge eingereicht. Ihr Ziel, die gesetzlich festgelegte Lärmgrenze während der Hochsaison auszuhebeln, wurde nun jedoch abgelehnt.
In Hvar habe sich der Stadtrat mit deutlicher Mehrheit gegen eine Anhebung der Lärmgrenze entschieden, berichtete das Portal "morski.hr". Durch die Entscheidung soll unter anderem die einheimische Bevölkerung geschützt werden. In der Stadt Poreč wurde der Vorschlag gleich von der Tagesordnung gestrichen.
„Manchmal fällt es Einzelpersonen schwer zu akzeptieren, dass sie ihr Einkommen gesetzeskonform erwirtschaften müssen.“
Eine Entscheidung, die der stellvertretende Bürgermeister von Split, der zweitgrößten Stadt in Kroatien, begrüßte: "Manchmal fällt es Einzelpersonen schwer zu akzeptieren, dass sie ihr Einkommen gesetzeskonform erwirtschaften müssen, und sie suchen daher nach Möglichkeiten, die Vorschriften zu ihrem Vorteil und zum Nachteil der Bürger zu umgehen", kritisierte Bojan Ivošević den Versuch der Gastronomen auf Facebook scharf.
Ivošević betonte, dass solche Diskussionen in größeren Städten wie Zagreb oder Split gar nicht erst Thema seien.