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So erklärt Tennis-Ikone Federer sein Karriereende
Roger Federer macht Schluss. Mit 41 Jahren verkündete der Schweizer am Donnerstag überraschend seinen Rücktritt nach dem Laver Cup Ende September.
Der Schweizer gilt als einer der Größten im Tennis aller Zeiten, fuhr 20 Grand-Slam-Erfolge ein, prägte beinahe 20 Jahre lang den Sport. Die Duelle mit Rafael Nadal und zuletzt auch Novak Djokovic begeisterten Millionen von Tennisfans. Doch nun ist Schluss, wie der Schweizer via Instagram erklärte.
Rücktritt nach Verletzungen
"Das größte Geschenk, das mir der Tennissport über all die Jahre gegeben hat, waren die Leute, die ich kennenlernen durfte, Freunde, Gegner und Fans, die dem Sport sein Leben geben. Mit all denen möchte ich nun Neuigkeiten teilen", leitete der Schweizer in einer Sprachnachricht, die in sozialen Netzwerken verbreitet wurde, seine Rücktrittsankündigung ein. "Die letzten drei Jahre boten Herausforderungen für mich. In der Form von Verletzungen und Operationen. Ich habe hart daran gearbeitet, wieder in voller Stärke zurückzukehren. Aber ich kenne auch die Kapazitäten und Grenzen meines Körpers. Und die Botschaft an mich war zuletzt klar", erklärte Federer mit Blick auf die schwere Verletzung des rechten Knies, die den "Maestro" nun zum Rücktritt zwingt.
"Anerkennen, wenn es Zeit ist, Karriere zu beenden"
"Ich habe in 24 Jahren über 1.500 Matches gespielt. Der Tennissport hat mich großzügiger behandelt, als ich es je erträumt hatte. Aber jetzt muss ich anerkennen, wenn es Zeit ist, meine Wettkampfkarriere zu beenden", zog Federer einen Schlussstrich. "Der Laver Cup nächste Woche wird mein finales ATP-Event sein", stellte der Schweizer klar.
Eine Zukunft ohne die Jagd nach der gelben Filzkugel wird es für den Altmeister aber freilich nicht geben. "Ich werde auch weiter Tennis spielen, aber nicht bei Grand Slams oder auf der ATP-Tour. Es ist eine bittersüße Entscheidung, denn ich werde alles vermissen, was die Tour mir gegeben hat. Gleichzeitig gibt es so viel zu feiern. Ich würde mich als einen der glücklichsten Menschen auf der Welt bezeichnen. Mir ist ein spezielles Tennis-Talent gegeben worden und ich konnte länger auf einem Level spielen, das ich nie für möglich gehalten hätte", blickte Federer auf seine 20 Grand-Slam-Erfolge, 103 Turniersiege und 310 Wochen auf Platz eins der Weltrangliste zurück.
Freilich bedankte sich der 41-Jährige auch bei seiner Frau Mirka, die ihn stets begleitete und auch seine "verrückte Seite" aushielt, seinen Kindern und seinem kompletten Betreuerteam, sowie den Fans und Sponsoren. Genauso wie bei seinen Gegnern: "Ich durfte so viele großartige Matches Spielen, die ich nie vergessen werde. Wir haben fair, aber mit Leidenschaft gekämpft. Ich habe immer mein Bestes gegeben, um die Geschichte des Sports zu respektieren", so der Schweizer.
"Träume eines Schweizer Ballkindes"
"Manchmal hat sich meine Karriere wie bloß 24 Stunden angefühlt, manchmal war es so intensiv und magisch wie ein komplettes Leben. Als meine Liebe zum Tennis begann, war ich ein kleines Ballkind in Basel. Die Spieler waren Giganten für mich, ich habe begonnen zu träumen. Diese Träume haben mich dazu gebracht, härter zu arbeiten. Danke an alle, die geholfen haben, die Träume eines kleinen Schweizer Ballkindes wahr werden zu lassen", schloss Federer.
Bei einem Turnier können die Tennisfans weltweit dem "Maestro" noch auf die Beine schauen: beim Laver Cup vom 23. bis 25. September in London.