Wintersport

So erklärt ÖSV-Adler Schlierenzauer seinen Rücktritt

Wochenlang wurde darüber spekuliert, nun ist es offiziell: ÖSV-Star Gregor Schlierenzauer stellt die Sprungski ins Eck. Die Gründe für den Rücktritt.

Markus Weber
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Gregor Schlierenzauer stellt die Sprungski ins Eck.
Gregor Schlierenzauer stellt die Sprungski ins Eck.
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Der mit 53 Erfolgen weiterhin amtierende Weltcup-Rekordsieger hatte den Rücktritt am Dienstag in seinem Blog bekannt gegeben. Nach seiner zweiten schweren Knie-Verletzung - einer im Februar erlittenen Teilruptur des vorderen Kreuzbandes - hatte Schlierenzauer zuletzt nicht auf der Schanze trainieren können. Der Plan, noch einmal bei den Olympischen Spielen in Peking an den Start zu gehen, platzte.

"Vergangenes aufarbeiten"

"Durch die Verletzungspause hatte ich ausreichend Zeit und den nötigen Abstand, um Vergangenes aufzuarbeiten und zu schauen, wo ich jetzt stehe. Meine aktive Karriere zu beenden, ist mir nach all dem, was ich als Spitzensportler erleben durfte, nicht leicht gefallen", führte Schlierenzauer, seine Beweggründe aus. "Aber die Entscheidung fühlt sich ebenso wie der Zeitpunkt richtig an."

"Wenn ich zurückblicke, sehe ich eine emotionale Reise, die mich Grenzen verschieben hat lassen, mir aber auch Grenzen aufgezeigt hat. Der Skisprungsport hat mir unglaublich viel Freude bereitet, mir sehr viel an Erfahrung gebracht. Es war eine einzigartige und gefühlsintensive Reise, die nun anders weitergeht", erklärte der Tiroler weiter. 

"Traum gelebt"

Neben seinen 53 Weltcuperfolgen holte Schlierenzauer zweimal den Gesamtweltcup, dazu 2010 Olympia-Gold im Team und insgesamt sechs WM- und vier Skiflug-WM-Goldmedaillen. "Es erfüllt mich mit Freude und Stolz, von klein auf meinen Traum gelebt zu haben. Ich habe mich dank des Spitzensports auch menschlich weiterentwickelt, habe viele faszinierende Persönlichkeiten kennenlernen dürfen und behalte unzählige unglaubliche Momente für immer in meinem Herzen." 

Schlierenzauer bedankte sich zum Abschluss bei seiner Familie und seinen Freunden sowie Fans. "Speziell zu Beginn meiner Karriere haben meine Mama und mein Papa wegen mir auf vieles verzichtet und ihre Interessen hintenangestellt. Ohne sie wäre ich niemals so weit gekommen", dankte der Tiroler. 

"Ist es absolut wert"

Welchen Weg Schlierenzauer nun einschlagen wird, ließ der 31-Jährige offen. "Mein Feuer, das immer voll und ganz für den Sport brannte, brennt jetzt für neue Aufgaben, die da sind und die auf mich warten. Ich schlage dieses neue Kapitel mit Leidenschaft auf, bin voller Tatendrang und Neugierde", berichtete der Skisprung-Star. 

Und bedankte sich zum Abschied noch einmal bei seinen Fans. "So, wie ihr mich immer ermutigt habt, möchte ich euch auch ermutigen. Glaubt an euch und eure Träume, geht euren Weg, egal, wie herausfordernd er sein mag. Es ist es absolut wert."