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So erkennen Sie, dass Sie laktoseintolerant sind
In Österreich sind rund 20 Prozent der Bevölkerung laktoseintolerant. Sie können keine Milchprodukte zu sich nehmen, ohne erhebliche Probleme zu bekommen. Besonders im Internet machen zahlreiche Mythen und Halbwahrheiten über angebliche wundersame Heilungen und Behandlungsmöglichkeiten die Runde. "Heute.at" klärt auf, was wirklich hilft!
zu sich nehmen, ohne erhebliche Probleme zu bekommen. Besonders im Internet machen zahlreiche Mythen und Halbwahrheiten über angebliche wundersame Heilungen und Behandlungsmöglichkeiten die Runde. "Heute.at" klärt auf, was wirklich hilft!
Den Ursprung hat die Laktoseintoleranz in einer genetischen Mutation. Vor Jahrtausenden war auf der Nordhalbkugel, wo Viehzucht betrieben wurde, als Nahrungsmittel verfügbar. Das äußerst hochkalorische Getränk war ob seines hohen Nährstoffgehalts sehr beliebt und somit galt: Wer Milch vertrug, lebte länger. Die Menschen entwickelten dadurch eine Anpassungsfähigkeit auf die Laktose, um ihr eigenes Überleben zu sichern. Bei allen hat die Evolution allerdings nicht mitgemacht, Forscher wollen herausgefunden haben, dass sogar der "Mann aus dem Eis" Ötzi Laktose nicht vertragen hat.
Weniger Laktoseintolerante im Norden, mehr im Süden
Während hierzulande rund 20 Prozent von der Intoleranz betroffen sind, sind es auf anderen Kontinenten deutlich mehr. In Asien oder Südamerika vertragen die meisten Menschen keine Milch, Laktoseintoleranz ist dort etwas vollkommen Normales. Außerdem ist ein starkes Nord-Süd-Gefälle zu beobachten. Während in Skandinavien nur wenige Menschen darunter leiden, ist es in Afrika eine Vielzahl. In einzelnen Regionen beträgt der Anteil bis zu 100 Prozent.
Grund hierfür ist laut Forschern die Sonneneinstrahlung. In sonnenarmen Regionen wie Skandinavien können die Bewohner weniger einlagern. Als Ausgleich kommt die Milch ins Spiel: Sie liefert genau jene zwei wichtigen Stoffe.
Fehlendes Enzym für Probleme verantwortlich
Laktose ist ein Bestandteil der Milch, der durch das Enzym Laktase im Dünndarm aufgespaltet wird. Fehlt einem Menschen dieses Enzym, gelangt die Laktose unverdaut in den Dickdarm, wodurch eine Vergärung stattfindet. Unangenehme Blähungen, Bauchkrämpfe und Durchfall können die Folge sein. Auch Hautausschläge treten mitunter auf.
Zwei Behandlungsmöglichkeiten
Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten zur Behandlung. Eine ist die Konsumation von laktosefreien Produkten, die andere ist die zusätzliche Zufuhr des Enzyms Laktase.
Zuerst sollte jedenfalls eine vierwöchige laktosefreie Diät eingehalten werden, um die Beschwerden richtig zuordnen zu können. Nach dieser Phase werden normalerweise kleinere Mengen von Milchzucker wieder vertragen. Sollte es weiterhin zu Blähungen und anderen Beschwerden kommen, kann das Problem auch an einer Fructoseunverträglichkeit (Fruchtzucker) liegen.
Die zweite Möglichkeit ist die Supplementierung mit dem Enzym Laktase. So kann der Körper den Milchzucker selber spalten, und die Beschwerden klingen ab. Die Präparate müssen vor dem Verzehr von laktosereichen Lebensmitteln eingenommen werden, die Einnahme ist völlig unbedenklich. Da der Körper das Enzym normalerweise selbstständig bildet, handelt es sich um einen natürlichen Stoff, der auch regelmäßig genommen werden kann.