Wirtschaft
So erfuhren Red-Bull-Mitarbeiter von Mateschitz' Tod
Ein berührender Nachruf hallte am Samstag durch die Hallen des Red-Bull-Konzerns: Firmengründer und Sport-Mäzen Didi Mateschitz ist gestorben.
Schock im Red-Bull-Konzern: Wie am 22. Oktober am späten Abend bekannt wurde, ist Firmengründer Dietrich "Didi" Mateschitz nach langer, schwerer Krankheit verstorben.
Seine zahlreichen Mitarbeiter wurden noch am Samstag, kurz vor Mitternacht, mit berührenden Worten auf Deutsch und Englisch über den Tod des Milliardärs informiert. Der Inhalt der Nachricht wurde kurz darauf auch öffentlich gemacht. Das steht drin:
„"Trauer überdeckt alle anderen Gefühle"“
"Liebe Bullen!
Wir müssen euch informieren, dass Dietrich Mateschitz heute verstorben ist.
In diesen Momenten überdeckt Trauer alle anderen Gefühle. Aber schon bald wird die Trauer Platz machen für Dankbarkeit, dafür, was er verändert, bewegt, bewirkt und so vielen Menschen ermöglicht hat. Wir werden ihm respektvoll und liebevoll verbunden bleiben.
Unser aller Aufgabe und Verantwortung ist es, sein Lebenswerk in seinem Sinn fortzuführen.
Danke, dass ihr uns dabei unterstützt.
Danke auch, dass ihr seinen Wunsch respektiert, eure Trauer still und zurückhaltend zum Ausdruck zu bringen.
Dietrichs Familie, Angehörige, Freunde und engste Mitarbeiter"
Mateschitz hinterlässt seine langjährige Lebensgefährtin Marion (39) und Sohn Mark (29). Über seine Biografie ist weniger bekannt, als man erwarten würde. Schon vor seiner Erkrankung trat er nur selten öffentlich in Erscheinung.
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Erfinder des Energy-Drinks
Dietrich Markward Eberhard Mateschitz wurde 1944 im steirischen Sankt Marein im Mürztal geboren. Die Kindheit war bescheiden, in der Schule war er unauffällig. Nach ersten Erfahrungen als Waschmittelverkäufer und einem abgeschlossenen Wirtschaftsstudium begann er damit, auf asiatische Inspiration an einem Energy Drink zu basteln.
Schon 1975 trank man in Thailand Krating Daeng, "Didi" sicherte sich die Rezeptur, wandelte sie ab, 1987 kam schließlich Red Bull auf den Markt – der erste Energy-Drink im heutigen Sinne. Die Thais halten noch heute 51 Prozent des Unternehmens, wobei Mateschitz das Recht auf Geschäftsführung hat.
Doch die Europäer standen dem neuen Getränk anfangs skeptisch gegenüber. Erst durch revolutionäres Marketing kam der Erfolg: Produktplatzierung in Hollywood-Filmen, lukrative Verträge mit Promi- und Extremsportlern und das "Flügerl" beim Après-Ski verhalfen dem "Gummibären-Saft" zum Durchbruch.
Reichster Mann Österreichs
Zur Produktpalette seines Konzerns zählten schließlich auch Extrem-Sport-Events, ein Formel-1-Team oder PR-Stunts wie der Stratosphärensprung von Felix Baumgartner. Kontrovers war selbstverständlich auch die Übernahme des SV Austria Salzburg mit der folgenden Transformation zur "RB-Werkself". Mit Servus-TV war auch der publizistische Einfluss von Mateschitz nicht zu vernachlässigen.
In seinem 78-jährigen Leben brachte es Mateschitz durch unternehmerisches Geschick zu großem Reichtum. Sein Vermögen wird auf 25 Milliarden Euro geschätzt – er war damit der reichste Mann Österreichs.