So brutal misshandelten Eltern Tochter (23) jahrelang

Für eine 23-jährige Frau endete am Samstagabend ein Martyrium. Als sie gegen 20.15 Uhr die Polizeiinspektion Hohe Warte in Wien-Döbling betrat, musste sie wohl all ihren Mut zusammennehmen. Sie erstattete Anzeigen gegen ihre Eltern und gab gegenüber den Beamten an, dass sie seit vielen Jahren fortgesetzter Gewaltausübung durch ihre Eltern ausgesetzt sei. Außerdem soll sie für mehrere Tage in der Wohnung eingesperrt worden sein und musste unter Drohung mit Gewalt Kredite bei einer Bank aufnehmen. "Heute" berichtete:

Mittlerweile sind weitere Details bekannt. Wie die "Krone" unter Berufung auf Polizeisprecher Philipp Haßlinger berichtet, soll die Frau seit rund zehn Jahren regelmäßig geschlagen und gequält worden sein. Vergleichsweise harmlosere verbale Demütigungen gehörten offenbar zum Alltag. Speziell der Vater soll aber auch körperlich gegen das Mädchen bzw. die junge Frau vorgegangen sein. Von aus dem Ohrläppchen ausgerissenen Ohrringen oder Schlägen mit dem Gürtel ist die Rede. 

Polizei schließt religiöses Motiv nicht aus

"Es ist nicht auszuschließen, dass religiöse und ideologische Hintergründe eine Rolle gespielt haben", wird Haßlinger in dem Bericht zitiert. Wie die Polizei in einer Aussendung mitteilt, sind die Eltern staatenlos – sie dürften jedoch ursprünglich aus Afghanistan stammen.

Die beiden Eltern der Frau zeigten sich gegenüber der Polizei nicht geständig unter anderem wegen des Verdachts der schweren Erpressung, Freiheitsentziehung, schwerer Nötigung und fortgesetzter Gewaltausübung festgenommen. Eine Untersuchungshaft ist möglich – über eine solche wird allerdings frühestens am Montag entschieden. Das Opfer befindet sich mittlerweile in einem Frauenhaus.