Österreich

So blutig soll Enkel seine Oma getötet haben

Heute Redaktion
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Die Anklage im Mordfall Grafenbach-St. Valentin (Neunkirchen) ist fertig: Markus H. (29) soll seine Oma Maria P. (75) äußerst brutal ermordet haben ...

Nach dem Lokalaugenschein im Juni ("Heute" berichtete) in Grafenbach-St. Valentin ließ die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt keine Zeit liegen, nur fünf Wochen später ist jetzt die Anklage gegen den mutmaßlichen Killer fertig: Der mittlerweile 29-jährige Markus H., Vater einer kleinen Tochter (7), wohnte immer wieder bei seiner Großmutter mütterlicher Seite im Bezirk Neunkirchen. Maria P. (75) kümmerte sich um den zuletzt obdachlosen, psychisch labilen Enkel.

Killer hat Tochter (7)

Der 29-Jährige befand sich immer wieder in psychiatrischer Behandlung, wohnte teilweise beim Vater (50), teils bei der Oma und war zuletzt nirgends gemeldet. Zur Oma hatte Markus H. laut Anklage eine enge emotionale und finanzielle Bindung, die Großmutter soll die Warnungen der Familie aus Liebe zum Enkelsohn ignoriert haben. Bereits 2012, 2014, 2016 und 2018 war es zu häuslicher Gewalt gekommen (Opfer waren Großmutter, Onkel, Ex-Freundin).

Am Morgen des 22. März brachte die 75-Jährige ihren Enkel zum Bahnhof, weil er nach Wiener Neustadt in die Apotheke musste, um sein Substitutionsmittel (er war in Drogenersatzprogramm) zu holen. Den restlichen Tag verbrachte Markus H. im Haus der Seniorin. Die Oma fuhr dann laut Anklage noch um 20.15 Uhr kurz weg, um 20.30 Uhr waren dann beide im Haus der Großmutter.

In der Nacht auf 23. März dürfte es laut Anklagetenor im Schlafzimmer der Rentnerin zur Bluttat gekommen sein. Demnach versetzte Markus H. der Frau zuerst mehrere Faustschläge ins Gesicht, würgte sie am Hals, zog ein Klappmesser "Start Viper" (23 Zentimeter, 10 Zentimeter-Klinge) sowie ein aus der Küche des Opfers stammendes Küchenmesser (Klingenlänge ca. 11,6 Zentimeter) und stach mit den Messern immer wieder auf die Frau ein. Eine Klinge brach ob der brutalen Vorgehensweise ab. Die 75-Jährige starb an multiplen Stichverletzungen des Halses.

Wirrer Brief

Neben der Leiche fanden die Ermittler noch einen Brief in der dritten Person: "Sehr geehrte Frau P., es gibt mehrere, wenn nicht viele, Gründe warum Sie nicht verdienen zu leben. Einer davon ist, dass Sie ihrem suchtkranken, wohl bemerkt auch schizophrenen Enkerl etwas Gutes tun wollen.... Das Enkerl sah es also als normal an, seine Schwester sexuell zu missbrauchen, als Testobjekt zu nutzen. .... und jetzt ist er nichts als ein Vergewaltiger und daran haben Sie schuld Frau P... Sie krankes Schwein ... nicht an sie ..." (Anm: Der Brief ist rund eine Seite lang). Bereits dieses Schreiben beweise laut Anklage, dass der Verdächtige der Frau den Tod gewünscht habe.

Markus H. war nicht alkoholisiert, hatte diverse Medikamente intus (Morphin, Tramadol, Amphetamin, Aripiprazol, Trazodon). Laut Gutachter leidet Markus H. an einer Persönlichkeitsstörung, Schizophrenie, Verhaltensstörung und ist drogenabhängig. Aber laut Expertise ist Markus H. zurechnungsfähig. Am Tatort wurden zudem DNA-Spuren gesichert. Dennoch bestreitet Markus H. nach wie vor die Tat.

Die Anwälte Wolfgang Blaschitz und Astrid Wagner werden den Verdächtigen beim Prozess im Herbst vertreten. "Vor allem die Zurechnungsfähigkeit werden wir bekämpfen", so Wolfgang Blaschitz.

Wie berichtet hatten Angehörige den Schlüsseldienst gerufen und die Leiche der 75-Jährigen entdeckt. Nur Stunden später wurde Markus H. beim Vater in Bad Vöslau festgenommen. Der Vater hielt zu seinem Sohn, hielt ihn aber für eine "Zeitbombe" ("Heute" berichtete). Für Markus H. gilt die Unschuldsvermutung. (Lie)