Niederösterreich
So bekommst du den neuen Heizkosten-Zuschuss in NÖ
Die nö. Landesregierung macht 85 Millionen Euro für einen neuen Wohn- und Heizkostenzuschuss locker. Doch nicht jeder ist anspruchsberechtigt.
Seit Monaten treibt die Teuerungskrise viele Österreicher an den Rand der Verzweiflung, insbesondere nach der letzten Heizsaison flatterten zahlreiche horrend hohe Nachzahlungs-Aufforderungen in die Postkästen der ohnedies bereits kämpfenden Haushalte.
Das sind die Einkommensgrenzen
Die niederösterreichische Landesregierung rund um Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Udo Landbauer (FPÖ) arbeitete jetzt einen neuen Wohn- und Heizkostenzuschuss aus, um die Menschen zu entlasten. Ein 85-Millionen-Euro-Paket wurde dafür geschnürt und am Dienstag in der Sitzung der Landesregierung beschlossen – "Heute" berichtete.
Anspruchsberechtigt sind aber nur Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen, hieß es am Dienstag in einer Pressekonferenz mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Vize Udo Landbauer (FPÖ) und VP-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.
Die Grenzen: Ein-Personen-Haushalte mit einem jährlichen Brutto-Haushaltseinkommen bis zu 40.000 Euro sowie alle Mehr-Personen-Haushalte mit einem Jahres-Brutto-Haushaltseinkommen von bis zu 100.000 Euro können den einmaligen Zuschuss beantragen. In NÖ sind das bis zu zwei Drittel der Haushalte. Die Größe des Wohnraums sei für die Höhe des Zuschusses unerheblich, betonten die Politiker.
"Wir unterscheiden nicht, ob jemand in einem Haus wohnt oder in einer Wohnung, oder mit welchem Energieträger er heizt", so Landbauer zudem.
So viel gibt's pro Haushalt
Die Höhe der Förderung hängt von der Personenzahl im Haushalt ab: So gibt es für Ein-Personen-Haushalte pro Jahr 150 Euro, in Mehr-Personen-Haushalten wird der Zuschuss gestaffelt – 150 Euro plus 50 Euro für jede weitere im Haushalt hauptgemeldete Person.
Laut FPÖ haben Asylwerber und Häftlinge keinen Anspruch. Der Zuschuss sei zudem vom "normalen" Heizkostenzuschuss, den Menschen mit geringem Einkommen beantragen können, unabhängig, sprich: ein Zusatz.
Von 19. April bis 30. Juni kann man auf der Webseite des Landes NÖ oder via Hotline seinen Antrag auf den neuen Wohn- und Heizkostenzuschuss stellen.
Kritik kam sogleich seitens der SPNÖ. "Unser Modell eines Heiz-Preis-Stopps, das die Heizkosten auf maximal 5% des Haushaltseinkommens begrenzt, wäre ein echter Preis-Stopp gewesen", meint SPNÖ-Chef Sven Hergovich in einem ersten Statement. "Zuschüsse sind besser als nichts, aber sie stoppen die Teuerung nicht. Deswegen haben wir an Schwarz-Blau appelliert, zumindest auf Bundesebene einen echten Heiz-Preis-Stopp durchzusetzen", so der designierte Vorsitzende.
Die VPNÖ lässt die Kritik nicht gelten. "Während seit der Landtagswahl bereits die dritte spürbare Entlastung präsentiert wurde, setzt die SPÖ NÖ ihren destruktiven Kurs fort. Besonders scheinheilig sind die Aussagen Hergovichs auch deshalb, weil Bürgermeister Michael Ludwig bei der Klubklausur der Wiener SPÖ erst vor wenigen Tagen eine ähnliche Maßnahme präsentiert hat", so VPNÖ-Manager Bernhard Ebner.