Aktion-Scharf gegen Nikotin

"Snus" & Co.: Ministerium setzt auf neue Verbote

In Brüssel werden für EU-Länder neue Nichtraucher-Zonen geplant. In Österreich konzentriert sich der Gesundheitsminister zunächst auf Nikotin-Beutel.

Michael Pollak
"Snus" & Co.: Ministerium setzt auf neue Verbote
Kaum steckt der Beutel unter der Lippe, spürt der Konsument einen "Kick".
Getty Images/iStockphoto

Der Kampf gegen Tabak und Nikotin wird intensiviert. Es ist bereits überall im Land Gesprächsthema: Die EU will weitere strikte Rauchverbote durchsetzen. Künftig sollen sogar Gastgärten von Lokalen rauchfrei bleiben – die Aufregung ist groß. Aber es geht noch weiter: Auch vor Bus- und Bim-Stationen, auf Liegewiesen in Freibädern, in Tiergärten und Freizeitparks wie dem Prater ist ein Tschick-Verbot angedacht. "Heute" hat mehrmals darüber berichtet.

Ganz aktuell: Am Donnerstag haben sich dazu die Gesundheitsminister der EU zu einem informellen Arbeitstreffen in Brüssel getroffen. Allerdings: Österreichs Johannes Rauch (Grüne) musste absagen. Über das Meeting wurden keine neuen Details bekannt.

EU und auch Österreich planen neue Verbote

Aus dem Ministerium heißt es zu "Heute": "Die Position Österreichs wird erst nach diesen Gesprächen fixiert. Grundsätzlich sind EU-weite Empfehlungen zu rauchfreien Umgebungen zu begrüßen."

Übrigens: All diese Regeln sollen nicht in einem neuen Gesetz münden, es sollen Richtlinien für die EU-Länder werden. Aus der Kommission: "Der allgemeine Grad der Abdeckung von Außenbereichen durch Rauchverbotsrichtlinien ist zu gering."

Was fix ist: Inkludiert bei den geplanten Richtlinien sind auch Vapes, Heets und Konsorten.

Das Gesundheitsministerium von Johannes Rauch setzt sich derzeit ein anderes Ziel im Kampf gegen den Nikotin-Konsum: "Aus Sicht des Gesundheitsministeriums ist aktuell die Regulierung von Nikotinpouches und ähnlichen neuen Tabak- und Nikotinprodukten der nächste wichtige Schritt für den Schutz von Nichtrauchern."

Jüngere stehen auf die Tabak-Beutel

Gemeint sind mit "Pouches" die kleinen, bei Jüngeren äußerst beliebten, Beutel, die mit nikotinhaltigen Fasern (keine Tabakblätter) gefüllt sind und, die man sich unter die Lippe steckt. Sobald sie im Mund sind, spürt der Konsument einen "Kick" – das Nikotin löst es aus.

Bekannt sind diese Pouches als "Snus". Allerdings bezeichnet dieser Ausdruck eigentlich Produkte, die auch wirklich Tabakblätter beinhalten

Alle Produkte ab 18 Jahren

Das Ministerium zu diesen Produkten: "Sie sind vor allem bei Jugendlichen weit verbreitet und sollen denselben Regeln wie Zigaretten unterliegen. Damit könnten sie erst ab 18 Jahren gekauft werden."

Fixer Teil des Plans: Werbung für diese Produkte und Sponsoring wären in so einem Fall ebenfalls verboten.

In Brüssel und auch in Wien werden also spürbare Verschärfungen geplant. Zumindest ein Teil davon wird wohl in einigen Monaten umgesetzt.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Das Gesundheitsministerium in Österreich plant neue Verbote für Nikotin-Beutel und ähnliche Produkte, um den Schutz von Nichtrauchern zu verbessern
    • Parallel dazu werden in der EU strengere Rauchverbotsrichtlinien diskutiert, die auch Außenbereiche wie Gastgärten und Freizeitparks umfassen sollen
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