Wie "Heute" berichtete, sorgte der Plan des neuen steirischen Landeshauptmanns Mario Kunasek (FPÖ), die Landeshymne in die Landesverfassung aufzunehmen, für heftige Kritik aus Slowenien. Das slowenische Außenministerium kritisierte, dass der historische Entstehungskontext des im 19. Jahrhundert entstandenen Lieds ignoriert werde. Darin werden Gebiete des heutigen Sloweniens als Teil der Steiermark besungen.
Die slowenische Präsidentin Nataša Pirc Musar ließ dem steirischen Landeshauptmann bereits ausrichten, dass sie hoffe, dass er diesen Plan nicht ernsthaft verfolge und verwies mit Nachdruck auf Souveränität Sloweniens. Kunasek antwortete in einem Posting mit Gegenkritik:
"Wer in dieser Haltung einen Angriff auf Souveränität und Rechtsstaatlichkeit sieht, sollte sich fragen, wie es um die rechtliche Anerkennung von Minderheiten auf seinem Hoheitsgebiet bestellt ist." Kunasek spielte hier auf die "Altösterreicher deutscher Muttersprache" in Slowenien an, die seiner Meinung nach diskriminiert würden. Nun geht der Streit in die nächste Runde:
Die slowenische Präsidentin setzte nun nochmals nach. Pirc Musar stellte den Hymnenplan von Kunasek mit den Grönlandansprüchen von US-Präsident Donald Trump auf eine Ebene. Sie hoffe aufrichtig, dass der steirische Landeshauptmann das nicht umsetzen werde.
Dies werde in Slowenien nicht gut ankommen, meinte die Präsidentin. Kunasek würde sich mit einem solchen Schritt an die Seite Ungarns stellen, das Landkarten seiner verflossenen Gebiete "umherschwenke".
Auch auf die Regierungsverhandlungen von FPÖ und ÖVP auf Bundesebene blickt Pirc Musar mit Sorge. Auf die Frage, ob sie die FPÖ als rechtsextreme Partei einstufe, verwies die Präsidentin auf den früheren Landeshauptmann Kärntens Jörg Haider (FPÖ): "Die Vergangenheit dieser Partei ist schon so."
Sloweniens Präsidentin stellte jedoch auch klar, dass sie in letzter Zeit auch positive Äußerungen aus FPÖ-Reihen zu Slowenien gehört habe. Pirc Musar hoffe, dass sich die FPÖ der "Politik des 21. Jahrhunderts" verpflichten werde.