Gesundheit
Skurril: Raphael verklagt Eltern, weil er geboren wurde
Anti-Natalismus ist eine Bewegung, die sich gegen Fortpflanzung richtet. Ein Inder verklagte deshalb sogar seine Eltern.
Geboren werden ist etwas, das man sich nicht aussuchen kann. Ebenso wenig, in welches Land, in welche Familie, soziale Schicht und Religion man geboren wird. Es ist quasi eine Lotterie. Man kann mit dem Resultat zufrieden sein - oder auch nicht. Aber die Eltern sogar zu verklagen, weil sie einen in die Welt gesetzt haben?
So passiert in Indien. Der 29-jährige Raphael Samuel, ist Speerspitze der populär gewordenen Philosophie des Anti-Natalismus und brachte seine Eltern 2019 tatsächlich vor Gericht. Er prangerte an, nicht die Wahl gehabt zu haben, ob er geboren werden möchte oder nicht. Er verklagte seine Erzeuger auf einen symbolischen Schadenersatz von einer indischen Rupie.
Vor Gericht schaffte es die Klage allerdings nicht. Außerdem hätte sie auch keine Erfolgsaussichten gehabt. Zuletzt deshalb, weil Raphaels Eltern beide Anwälte sind. Aber die waren schrägerweise auch noch stolz auf ihn.
Wiedergeburt einer philosophischen Weltanschauung
Der Begriff Anti-Natalismus (vom lateinischen natalis, „zur Geburt gehörig“) ist eine philosophische Stellung die sich gegen Fortpflanzung stellt. Jedoch variiert die genaue Bedeutung des Antinatalismus von Person zu Person.
Kindern schulden ihren Eltern gar nichts - im Gegenteil
Laut Raphael schulden Kinder ihren Eltern gar nichts. Schließlich hätten sie ihnen das Leben zugemutet. Tatsächlich schulden sie uns etwas. "Kindern steht Geld zu, damit sie sich einen gewissen Lebensstandard ermöglichen können."
Prominentes Beispiel: Miley Cyrus
Ebenso bedeutet Anti-Natalismus, keine eigenen Kinder zu bekommen, um so einen Beitrag zur Lösung von globalen Missständen zu leisten. Das bekannte US-Sängerin Miley Cyrus in einem Interview mit dem "Elle"-Magazin: "Wir bekommen einen zerstörten Planeten dargereicht und ich weigere mich, so etwas meinen Kindern weiterzugeben".