Niederösterreich
Skigebiet muss wegen Energiekrise Kunstschnee einsparen
Das Skigebiet Forsteralm muss aufgrund der Energiekrise die Produktion von Kunstschnee im kommenden Winter stark einschränken.
Das Familien-Skigebiet Forsteralm an der Grenze von Oberösterreich und Niederösterreich wird in der kommenden Wintersaison die Produktion von Kunstschnee stark einschränken. „In Zeiten, in denen die Bevölkerung aufgefordert ist, Energie zu sparen, ist die Produktion von großen und energieintensiven Kunstschneemengen zu überdenken“, sagen die beiden Nationalratsabgeordneten und ehrenamtlichen Forsteralm-Geschäftsführer Andreas Hanger und Johann Singer.
In den vergangenen Jahren betrugen die Stromkosten für die Beschneiungsanlage auf der Forsteralm rund 50.000 bis 60.000 Euro pro Jahr. Durch die stark steigenden Energiepreise im Zuge der Ukraine-Krise werde sich dieser Betrag mindestens verdreifachen. „Diese Mehrkosten müssten wir auf die Kartenpreise aufschlagen, das Skifahren auf der Forsteralm würde sich dadurch stark verteuern und für viele Familien nicht mehr leistbar sein“, rechnet Andreas Hanger vor.
Revisionsarbeiten stehen an
Trotz des schwierigen Umfelds blickt man in den beiden Standortgemeinden Gaflenz und Waidhofen an der Ybbs positiv in die neue Saison. Im Frühherbst werden bei jenen Anlagen, die auch in den vergangenen Jahren im Betrieb waren, die notwendigen Revisionsarbeiten durchgeführt und bei genügend Naturschnee werden die Anlagen zum Saisonstart in Betrieb genommen. Die Schlepplifte 3 und 4, die auch in den vergangenen Jahren nicht in Betrieb waren, werden aber endgültig abgebaut.
Im Frühjahr 2023 wird entschieden werden, wie es mit dem Sessellift und dem Schlepplift 2B weitergeht. „Unser gemeinsames Ziel ist es, auch in Zukunft insbesondere Familien mit Kindern in der Region die Möglichkeit zum kostengünstigen Winterspaß zu bieten“, so die beiden Bürgermeister Andreas Kaltenbrunner (Gaflenz) und Werner Krammer (Waidhofen an der Ybbs).
Konzentration auf die Auwiese
Im Detail heißt dies: Aus heutiger Sicht werde sich der Skibetrieb auf die „Auwiese“ und den Hang beim Schlepplift 1C konzentrieren. Denkbar ist auch, die Kapazität bei der „Auwiese“ um einen – gebrauchten – Schlepplift zu erhöhen. Weiters sei in diesem Bereich auch eine eigene Rodel- bzw. Bobbahn angedacht. Eine Umsetzung wird gerade geprüft. Durch einen neuen Kassenautomaten können Skitouren-Geher jederzeit Tickets erwerben. Der Automat könne auch für den normalen Skibetrieb zum Einsatz kommen, was Personalkosten spart und den laufenden Betrieb günstiger machen soll.
Das Familienskigebiet Forsteralm war im Sommer 2016 kurz vor dem Aus gestanden. In einem länderübergreifenden Kraftakt sicherten Gemeinden im Ybbstal und Ennstal die Infrastruktur. Mithilfe einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne und der breiten Unterstützung der Länder Oberösterreich und Niederösterreich gelang der Neustart. Eigentümer der Liftanlagen und der Beschneiungsanlage ist die interkommunale Gesellschaft Enns- und Ybbstal Infrastruktur GmbH, die von den Gemeinden im Ybbstal und Ennstal getragen wird.