Niederösterreich
Skigebiet Lackenhof gerettet! Land NÖ schreitet ein
Gute News für alle Skifans: Das Skigebiet Lackenhof am Ötscher konnte gerettet werden. Landeshauptfrau Mikl-Leitner (ÖVP) präsentierte eine Lösung.
Bei einer überraschend einberufenen Pressekonferenz am Freitagnachmittag zauberte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gemeinsam mit Tourismus- und Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) neue Pläne aus dem Hut. Die Skigebiete Lackenhof und Hochkar werden fusioniert. "So können die Ötscherlifte zumindest die nächsten zwei Jahre weiterbetrieben werden", heißt es. Wie berichtet hat die Schröcksnadel-Gruppe kurzfristig das Ende des Liftbetriebs verkündet. Zahlreiche Proteste der Bürger aus der betroffenen Region folgten.
Land übernimmt Hochkar und Lackenhof
Laut Danninger übernimmt das Land nach Verhandlungen mit dem bisherigen Mehrheitseigentümer, der Schröcksnadel-Gruppe, die Skigebiete Hochkar und Lackenhof. Hierfür nimmt das Land drei Millionen in die Hand - zwei Millionen für die Übernahme, plus eine Million Euro für die Herbergen in der Region. Land Niederösterreich und Schröcksnadel-Gruppe haben vereinbart, dass – sobald es die Witterung zulässt – die Beschneiung in Lackenhof startet und die Liftanlagen in Betrieb genommen werden. Alle bereits gekauften Karten behalten ihre Gültigkeit.
„Die letzten Tage waren für die Region, aber auch für das Land ein Wechselbad der Gefühle. Heute ist mit dieser Entscheidung jedenfalls ein großer Tag der Freude, dass die Lifte in Lackenhof weiterfahren werden. Aber klar ist auch, dass ab morgen an einer nachhaltigen Zukunft für Lackenhof gearbeitet werden muss, um eine touristische Belebung der Region sicherzustellen“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
"Druck führte zum Umdenken"
Landesvize Franz Schnabl (SPÖ) zeigt sich erfreut, dass ÖVP-Danninger auf die SPÖ-Position eingelenkt hat und die Ski-Saison 2021/2022 gesichert ist, stellt aber fest: „Die Mehrheitspartei hat hier unnötig eine Region in massive Schwierigkeiten gebracht. Sich als Retter aufzuspielen ist nun fehl am Platz. Dass die Einsicht bei der ÖVP lediglich gekommen ist, aufgrund des aufgebauten Drucks durch den Sonderlandtag und der Skibegeisterten des Landes, den Bürgern der Ötscherregion und der regionalen Wirtschaft ist eigentlich ein Armutszeugnis. Man hatte tatsächlich vor, einer Region den Boden unter den Füßen wegzuziehen.“
Bürgermeister von Gaming kämpfte wie eine Löwin
Schnabl weiter: „Besonderer Dank gilt der SPÖ-Bürgermeisterin von Gaming Renate Rakwetz, die wie eine Löwin fürs Skifahren am Ötscher gekämpft hat. Gerade der ländliche Raum braucht die volle Aufmerksamkeit der Politik. Wir werden darauf genau schauen, wenn die ÖVP wieder einmal auf Zusperr-Tour im Land NÖ unterwegs ist – sei es im Sicherheits- oder Kranken- und Pflegebereich bzw. bei weiterer Infrastruktur in den Gemeinden. Die BürgerInnen haben sich Sicherheit und bestes Service in allen Lebensbereichen verdient – touristische Naherholungsgebiete zu ruinieren ist für uns ein No Go!“
„Dass die Absicherung für zwei Jahre – als genau bis ins Landtags-Wahljahr 2023 - abgesichert ist, ist mehr als durchschaubar und lässt alle Alarmglocken schrillen“, meint Schnabl abschließend: „Wir werden sehr genau darauf schauen, dass in dieser Zeit tatsächlich auch – mit vollem Einsatz des Landes NÖ – eine nachhaltige Sommer- und Winter-Erlebnisdestination entsteht."