Oberösterreich
Skifahrer (40) stürzte 12 Meter tief in Gletscherspalte
Ein Tourengeher stürzte am Dachstein zwölf Meter tief in eine Gletscherspalte. Bergretter konnten den 40-Jährigen befreien.
Zusammen mit einer Tourenskigruppe war Sonntagmittag ein Bergführer im Bereich des Eissteins am Hohen Dachstein unterwegs, als gegen 11.30 Uhr ein 40-Jähriger Skifahrer aus dem Bezirk Murtal den Gletscher hinabfuhr.
„"Die Spalte ist gerade einmal 50 Zentimeter breit. Wäre er im rechten Winkel drüber gefahren, wäre überhaupt nichts passiert."“
Wenige Augenblicke danach war der Mann plötzlich verschwunden, war in eine Gletscherpalte gestürzt und rutschte rund zwölf Meter ab. "Die Spalte ist gerade einmal 50 Zentimeter breit. Wäre er im rechten Winkel drüber gefahren, wäre überhaupt nichts passiert. Doch in seinem Fall verlor er bei der Öffnung der Spalte einen Ski und stürzte hinein", so Dieter Eder, Ortstellenleiter der Bergrettung Hallstatt, zu "Heute".
Zum Glück hatte eine Teilnehmerin der Tourenskigruppe den Vorfall beobachtet und schlug sofort Alarm. "Ansonsten wäre der Mann wohl bis heute unentdeckt geblieben", so Eder.
Eine weiche Schneebrücke dämpfte den Aufprall des Skifahrers. Der Bergführer verständigte vier seiner Kameraden vom Bergrettungsdienst Ramsau, die zufällig auch am Dachstein unterwegs waren. Gemeinsam begannen sie mit der Rettung des Verunglückten, der ansprechbar war, aber über Atemnot und Unterkühlung klagte. Zwischenzeitlich waren sogar drei Hubschrauber vor Ort im Einsatz.
Wie Eder berichtet, hatte der Verunfallte einen Gurt um die Hüfte und war auch sonst sehr gut ausgerüstet. "Er hatte nach dem Sturz sogar noch die Steigeisen angelegt", so Bergretter Eder.
Sechs Grad unter dem Gefrierpunkt
Bei rund sechs Grad unter dem Gefrierpunkt gelang es den Helfern den Abgestürzten mit Hilfe eines an der Pistenraupe befestigten Seils nach oben zu ziehen. Nach rund einer Stunde war die Rettungsaktion beendet und der 40-Jährige aus der Spalte befreit.
Er lehnte nach Untersuchung durch den Notarzt eine weitere Behandlung oder Einlieferung in ein Krankenhaus ab, wie der Bergretter im "Heute"-Gespräch berichtet.
Ein Team der Bergrettung begleitete den Steirer anschließend bis zur Seilbahn, in der der 40-Jährige dann alleine ins Tal fuhr.