Wien
Skandal in Wiener Kindergarten: Nun schon vier Anzeigen
Der Anwalt der Betroffenen fordert nun 50.000 Euro Schadenersatz-Anzahlung pro Fall. Mittlerweile gibt es vier Anzeigen gegen den Pädagogen.
"Schwerer sexueller Missbrauch", lautet der Vorwurf gegen einen Kindergarten-Pädagogen in Wien-Penzing. "Es kam am Dienstag eine weitere Anzeige hinzu. Vier Eltern haben sich gemeldet", so Eltern-Anwalt Johannes Bügler zu "Heute". Die Ermittlungen der Wiener Staatsanwaltschaft laufen weiter, die Untersuchungs-Kommission der Stadt tagte gestern zum ersten Mal. Ein Bericht soll Anfang Juli folgen.
50.000 Euro Schadenersatz
"Wir fordern jetzt eine Schadenersatz-Akontozahlung von 50.000 Euro pro Fall von der Stadt Wien", so Bügler. Leider ist es möglich, dass es noch mehr Opfer gibt. Denn die Eltern wurden über den Fall vom Kindergarten mehr als ein Jahr lang nicht informiert. Auch das Büro des zuständigen Stadtrats und Vizebürgermeisters Christoph Wiederkehr (Neos) wurde nicht über den schrecklichen Verdacht in Kenntnis gesetzt. Am Donnerstag (19.5.2022) gibt es nun einen weiteren Elternabend.
Vorfälle auf der Toilette
Der Pädagoge soll sich beim Wickeln bzw. am WC und auch beim Schlafen an den Kleinen vergangen haben. Er wurde intern versetzt, aber nicht suspendiert. "Das versteht niemand", so Anwalt Bügler. Nach den Vorfällen trauten sich Kinder nicht mehr auf die Toilette zu gehen oder wurden auch aggressiv. Betroffene Eltern konnten das Verhalten zuerst nicht richtig deuten. Für den Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.