Angriff vorgetäuscht

Skandal-Bürgermeister von Vösendorf tritt zurück

Hannes Koza, umstrittener Bürgermeister von Vösendorf, tritt zurück. Das gab der Politiker am Donnerstagabend auf Facebook bekannt.
Michael Rauhofer-Redl
20.02.2025, 19:25

Brisante Wende um Vösendorfs Bürgermeister Hannes Koza. Am Donnerstag gab der Politiker seinen Rücktritt bekannt. Er habe "Grenzen überschritten", gab er in einem Facebook-Beitrag zu. Im Dezember des Vorjahres gab Koza an, im Schlosspark von Unbekannten attackiert worden und verletzt worden zu sein.

Am Donnerstag wurde bekannt, dass er in diesem Zusammenhang mittlerweile als Beschuldigter geführt wird. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung. Mit anderen Worten: Die Polizei prüft den Verdacht, dass der Angriff vom Politiker frei erfunden wurde.

Nun zog der Lokalpolitiker die Konsequenzen. "Ich wollte mich in eine Opferrolle bringen, in der Hoffnung, dass die persönlichen Angriffe damit endlich aufhören. Heute ist der Tag, an dem ich mir selbst eingestehen muss, dass ich damit Grenzen überschritten(...) habe", heißt es in einem Beitrag auf Facebook.

Koza spricht von einem "der schlimmsten Jahre" seines Lebens. Er sei für Fehler, die er gemacht hat, medial zerrissen worden. "Meine Hoffnung war, dass nach der vorgezogenen Gemeinderatswahl wieder Ruhe einkehrt, dem war aber nicht so. Die persönlichen Angriffe und ständigen Anzeigen gegen mich und meine Frau wurden mehr anstatt weniger", beklagt Koza.

Koza will sich "professionelle Hilfe" suchen

Die Situation habe ihn "psychisch mehr belastet, als ich zugeben wollte und konnte".  Er habe Mittel und Wege gesucht, um mit dieser Belastung umgehen zu können, sei aber schließlich gescheitert.

Er sei nicht so und habe nie so sein wollen. "Aus diesem Grund bin ich zu dem Entschluss gelangt, dass ich mir professionelle Hilfe suchen und daher mein Bürgermeisteramt zurücklegen werde."

FPÖ-Niederösterreich Landesparteisekretär Alexander Murlasits spricht in einer Aussendung von "Kozas Mogelpackung". "Dass ein Politiker eine Prügelattacke erfindet, ist ein starkes Stück. Mit dem Rücktritt zieht Koza die einzig richtige Konsequenz. Das muss man akzeptieren", so der Freiheitliche.

Verdacht der Untreue

Wie berichtet, war der Ortschef in schiefes Licht geraten, weil er eine Anwalts-Rechnung gefälscht und deren Briefkopf abgeändert haben soll, um die Honorarnote, die zuerst an ihn persönlich adressiert war, der Gemeinde verrechnen zu können. Es wurde Anzeige erstattet.

Die Staatsanwaltschaft stellte die Verfahren wegen Untreue, Verhetzung und Amtsmissbrauch ein, beim Vorwurf der Urkundenfälschung einigte man sich auf eine Diversion. 2.000 Euro musste Koza damals zahlen.

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